Mit einer Lesung der Aargauer Lyrikerin Erika Burkart (80) sind am Sonntag Nachmittag die 24. Solothurner Literaturtage zu Ende gegangen. Wie schon im Rekordjahr 2001 besuchten etwa 8000 Interessierte die über 50 Veranstaltungen. Drei Viertel der lesenden Autoren stammten aus den vier Schweizer Sprachregionen, der Rest reiste unter anderem aus Rumänien, Israel, den USA und Guatemala an. Zusammen mit Übersetzern und Musikern bestritten fast 80 Mitwirkende das Programm.
Das grösste Publikumsaufkommen verzeichneten die Lesungen bekannter Autoren wie des Deutschen Bernhard Schlink («Selbs Mord»), der Niederländerin Margriet de Moor («Kreuzersonate») oder der Schweizer Martin Suter («Ein perfekter Freund»), Peter Stamm («Ungefähre Landschaft»), Hanna Johansen («Lena») und Matthias Zschokke («Ein neuer Nachbar»). Am Samstag Mittag hielt die Gesellschaft Schweiz-Palästina eine Mahnwache vor dem Landhaus ab und am Sonntag bewachten zwei Polizisten die Veranstaltung über jiddische Literatur. Ansonsten konzentrierte sich das Klassentreffen der Schweizer Literaturszene auf die apolitischen Grundkonstanten der condition humaine wie Liebe, Sprache und vor allem Tod.
Von den Siegern des im Internet geführten Wettbewerbs «Opennet» überzeugten der Romand Olivier Sillig mit einer blutigen Kriegsgeschichte und Rut Bernardi mit rätoromanischen Texten, die ihrer lautmalerischen Qualität wegen wohl unübersetzt bleiben werden. Die Schwierigkeiten des Übersetzens wurden im übrigen in drei Workshops ausgelegt. Mehr dazu: Solothurner Literaturtage: Volle Säle zum Auftrakt und 2. Internet-Schreibwettbewerb
Montag
13.05.2002