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Donnerstag
01.08.2002

Der Sekundenpreis bleibt stabil: Zumindest für die Bruttopreisrunde 2003 haben sich die deutschen TV-Vermarkter Zurückhaltung verordnet. Nach den offiziellen Preislisten liegt die durchschnittliche Preiserhöhung unter 1%, berichtet der Branchendienst Horizont. Einzig in gewissen Zeitschienen seien «Anpassungen» erfolgt. «Der Grundgedanke ist Stabilität, keine Inflation, aber auch keine Deflation», kommentiert Seven-One-Media-Geschäftsführer Peter Christmann das Tarifwerk 2003. RTL erhöht trotz Reichweitengewinnen seine Werbepreise nicht - ausser bei Top-Events wie der Formel 1 und einzelnen Blockbuster. Auch bei RTL II, das auf neue Grusel-Dokus unter dem Label Crime@RTLII zählt, bleibt der Preis nahezu konstant. Bei Sat 1 beleiben die Preise ebenfalls konstant - ausser rund um die Vorabendsendung «Ran» und beim Nachmittagsprogramm, wo die Gerichtsshows 30% mehr Werbeinselreichweite brachten, muss bis 6,5% mehr bezahlt werden. Bei Pro Sieben herrscht Optimismus: Obwohl der Sender rund 14% Werbeinselreichweite in der Primetime abgegeben hat, werden die Tarife «wegen zu erwartender Leistungszuwächse» um 1,8% erhöht. «Pro Sieben zeigt am Hauptabend nur noch Erstausstrahlungen von Top-Serien», erklärt Peter Christmann. Das reichweitenschwache Tagesprogramm wird spürbar günstiger. Vox setzt mit 2,6% Erhöhung nur einen Teil des 20%igen Plus bei den Werbeinselreichweiten um.

Gar eine Preissenkung bietet die ARD mit minus 10% zwischen Serie und «Das Quiz» an. Teurer wird Werbung rund um die «Sportschau» und vor «Brisant». Achim Rohnke, Geschäftsführer der ARD-Werbung Sales & Services: «Fair kalkulierte Preise sind unser Signal an den Markt.» Im Schnitt sinkt der Preis am Vorabend um 2,3%. Beim ZDF, das trotz Top-Sport-Events im 1. Halbjahr mehr Bruttowerbeumsatz als jedes andere Vollprogramm verlor (minus 20%), bleiben die Preise konstant.