Auch Profi-Fussballer werden in sozialen Medien zum Ziel von Hass-Postings.
Der Fussball-Weltverband Fifa hat deshalb den internationalen Tag der Vereinten Nationen gegen Hassreden am 18. Juni zum Anlass genommen, einen Bericht über das Ausmass von Onlinebeleidigungen während der Weltmeisterschaft 2022 in Katar zu publizieren.
Dazu hat der vor einem Jahr von Fifa und FifPro entwickelte Dienst zum Schutz vor Anfeindungen in den sozialen Medien während des Turniers «mehr als 20 Millionen Posts und Kommentare auf Facebook, Instagram, TikTok, Twitter und YouTube» gescannt, wie die Fifa am Sonntag mitteilte.
Ergebnis: 19’636 Posts und Kommentare wurden als beleidigend, diskriminierend oder einschüchternd eingeordnet. Die Fifa und die Spielergewerkschaft FifPro fordern deshalb «entschiedenes Handeln» auf ihren Plattformen.
Wie die Fifa bestätigt, soll der Dienst zum Schutz vor Anfeindungen auch bei der anstehenden Frauen-WM in Australien und Neuseeland eingesetzt werden.
«Diskriminierung ist ein krimineller Akt. Mithilfe dieses Tools identifizieren wir die Täter und zeigen sie bei den Behörden an, damit sie für ihr Handeln bestraft werden», sagte Fifa-Präsident Gianni Infantino in einer Verbandsmitteilung vom Sonntag. Er erwarte auch von den Social-Media-Plattformen, «dass sie ihre Verantwortung wahrnehmen und uns im Kampf gegen alle Formen von Diskriminierung unterstützen».
Die höchste Zahl an Hasskommentaren und Beleidigungen gab es beim WM-Viertelfinale England gegen Frankreich. Mehr als 300 Personen wurden laut Fifa während der WM beleidigender, diskriminierender oder einschüchternder Posts oder Kommentare überführt.
Die Informationen werden an die jeweiligen Fifa-Mitgliedsverbände sowie die zuständigen Strafverfolgungsbehörden weitergeleitet, «damit diese gegen die Täter vorgehen können», wie es heisst.
Während der WM in Katar hatten die Spieler auch Zugang zu einer Moderationssoftware, mit der beleidigende Kommentare sofort und automatisch von ihren Seiten ausgeblendet werden konnten.
So wurden 286’895 Kommentare vor der Öffentlichkeit verborgen, ehe die Zielperson oder ihre Follower den Inhalt sehen konnten, sagt die Fifa heute.