Die am 1. Juni erstmals verteilte Zentralschweizer Regionalausgabe der Pendlerzeitung «20 Minuten» erhält vorerst keine eigens lancierte Konkurrenz aus dem Haus der «Neuen Luzerner Zeitung». Dies gab NLZ-Verlagsleiter Jürg Weber am Dienstag auf Anfrage des Klein Reports bekannt. Das sei aber «nicht in Stein gemeisselt», unterstrich er weiter. In einem Jahr könne alles wieder anders sein. Vorerst aber werde sich die NLZ jetzt als Reaktion auf «20 Minuten» noch stärker auf die Region konzentrieren und die vorhandenen grösseren Ressourcen gezielt einsetzen, sagte er weiter.
Mit einer regionalen Aufmachergeschichte über die bröckelnde Front der Arbeitgeber im Maler- und Gipser-Streik war «20 Minuten» am Dienstag erstmals in einer Auflage von 40 000 Exemplaren in 100 Boxen bei grösseren Bahnhöfen der Zentralschweiz erhältlich. Ein insgesamt sechsköpfiges Team mit Teilzeitpensen ist für einen täglichen Primeur verantwortlich. «Alles ist sehr kurzfristig angelaufen; wir hatten nur eine Woche Zeit, um das Büro einzurichten und verfügen noch nicht einmal über einen Scanner», sagte das gestresst wirkende Redaktionsmitglied Herbert Fischer am Dienstagmorgen zum Klein Report. Dennoch ist er optimistisch: «Es kommt gut, wenn nur aus 50 Prozent der Geschichten etwas wird, bei denen wir dran sind.»
NLZ-Verlagsleiter Jürg Weber gab sich angesichts der Herausforderung aus Zürich gelassen: «Es ist nicht so, dass wir jetzt aufgelöst durch die Gegend rennen, schliesslich haben wir ja schon lange gewusst, dass 20 Minuten kommt.» Im Gegensatz zu Zürich, Bern und Basel sei die Innerschweiz weniger stark auf das Zentrum Luzern konzentriert, was es für das Pendlerblatt schwieriger als anderswo machen werde, die grosse Auflage an die Leserinnen und Leser zu bringen, ergänzte Weber und unterstrich, dass der Verlag auf eine eigene Pendlerzeitung (Arbeitstitel «Zisch») verzichten wolle. Mehr dazu: Luzerner Redaktion für «20Minuten»-Regionalausgabe steht
Dienstag
01.06.2004