Mozilla, Linux und viele andere Open-Source-Projekte sind heute fester Bestandteil des digitalen Alltags. Den Grundstein dafür legten die Aktivisten vor genau 20 Jahren in Kalifornien. Bereits 2009 konnte Mozilla feststellen, dass eine Milliarde Firefox-Browser heruntergeladen wurden.
«Linux ist ein Krebsgeschwür», kommentierte Microsoft-Chef Steve Balmer damals die Open-Source-Projekte, das «alles befällt, was es berührt». Linux war zu diesem Zeitpunkt bereits zehn Jahre alt.
Lange zuvor hatte ein anderes Projekt den Softwarekonzern aufgeschreckt: 1993 hatte Marc Andreessen an der University of Illinois den ersten Webbrowser, Mosaic genannt, entwickelt und sich später mit Netscape daran gemacht, seine Software zur führenden Plattform im damals noch jungen World Wide Web zu machen.
Microsoft-Gründer Bill Gates nahm die Herausforderung an, liess den Internet Explorer entwickeln und zettelte damit den sogenannten «Browser-Krieg» an, den Netscape schliesslich verlor. Netscape ging aber nicht spurlos unter, sondern hinterliess der Szene den Quelltext des Netscape Navigators, der wirtschaftlich nicht mehr verwertbar schien. Aus diesem Code entstand später das äusserst erfolgreiche Mozilla-Projekt mit dem Firefox-Browser.
Die damals etablierten Softwarekonzerne taten sich aber schwer mit der Idee. Steve Ballmer erhielt auch von Branchenkollegen viel Beifall für seine Verdammung der offenen Software als «Krebs». Die Open-Source-Kritiker konnten letztlich aber nicht verhindern, dass offene Projekte wie das Betriebssystem Linux, die Software-Entwicklungsplattform Git oder die inzwischen zu Oracle gehörende Datenbank MySQL heute quasi flächendeckend eingesetzt werden.
Ballmer-Nachfolger Satya Nadella hat längst seinen Frieden mit den Open-Source-Plattformen geschlossen. So sorgte er dafür, dass in der Microsoft-Cloud-Plattform Azure auch Linux - und nicht nur das hauseigene Betriebssystem Windows - einen Platz finden kann.