2005 war der Unterschied zwischen Youtube und TV noch klar. TV war das Medium mit ausgeklügelten Kameras, Skripts, Maske, Beleuchtung und Themen.
Auf YouTube waren irgendwelche Geeks, die ungeschminkt Banalitäten von sich gaben. «The cool thing about these guys is that … is that they have really, really, really long, um, trunks», so das allererste Video auf YouTube: «Me at the zoo» von Jawed Karim, einer der Co-Gründer von YouTube.
20 Jahre später ist klar: TV ist am Schwächeln, YouTube ist up. Die Bildschirme, auf denen man YouTube schaut haben Fernsehformat, der Inhalt bleibt YouTube.
Grosse TV-Medienunternehmen setzen deshalb auch auf YouTube bei der Verbreitung. ITV beispielsweise teilt seine Shows seit Dezember 2024 auf YouTube. «Bildröhre», «Du sendest», «Dein Kanal» bedeutet YouTube wörtlich; Deshalb ist es erstaunlich, dass die Deutschsprachigen konsequent auf «Youtube» in einem Wort setzen, so als wäre es nur ein Brand und keine Medienrevolution.
20 Jahre Erfolgsgeschichte zeigt: YouTube ist das neue TV, die Unternehmensgewinne einiger Gamers, Tubers und Talkshows auf YouTube sind legendär.
YouTube verkörpert als digitale Plattform die digitale Revolution: Geld wird durch Content von Anderen gemacht, eigene Inhalte werden nur ganz spärlich produziert.
Susanne Daniels war bis 2022 Unterhaltungschefin bei YouTube und entwickelte unter anderem «Buffy the Vampire Slayer» für die Plattform. Bei ihrem Abschied meinte sie indessen: «YouTube wird von Ingenieuren und Produktmanagern betrieben, die sich in erster Linie auf ihre Vertriebsmöglichkeiten konzentrieren und wenig Wertschätzung für die Macht von hochqualifizierten Inhalten haben.»