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Sonntag
30.10.2005

Medien / Publizistik

Die dritte Auflage der literarischen Biennale unter dem Titel «Die lange Nacht der kurzen Geschichten», die jeweils zur Umstellung von der Sommer- auf die Winterzeit programmiert wird, war nach Angaben der Veranstalterin «ein grosser Erfolg». Myriam Lang (Mediensprecherin) und Violanta von Salis (Projektleiterin) freuten sich über geschätzte 20 000 Besucherinnen und Besucher, die ingesamt 80 Veranstaltungen des Zürcher Buchhändler- und Verleger-Vereins (ZBVV) und seiner Mitgliedfirmen aufgesucht hatten. «Die Menschen lassen sich gern vorlesen, deshalb liegen wir mit unserer Veranstaltung voll im Trend», sind Lang und von Salis überzeugt.

Alle zwei Jahre seit 2001 nehmen die ZBVV-Mitglieder einen grossen Batzen Geld in die Hand, gehen auf Sponsorensuche und rücken die Literatur (und das Sachbuch) für zwei Tage in den Mittelpunkt des Interesses einer lesenden und nichtlesenden Öffentlichkeit. Hauptsponsoren (mit Sachleistungen) waren auch dieses Jahr die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) und Tamedia, beziehungsweise der «Tages-Anzeiger». Damit ermöglichten sie nicht nur den öffentlichen Transport zu den über 50 Leseorten in und um Zürich, sondern gaben auch einen publizistischen Sukkurs. «Aber auch Stadt und Kanton Zürich sind erfreulich eingestiegen», bilanzierten Projektmitarbeiterin Rachel Camina und von Salis die Bemühungen öffentlicher und privater Sponsoringpartner. Ob das Budget von 250 000 Franken gedeckt wird, wissen die beiden Organisatorinnen noch nicht. Sehr viele Veranstaltungen der ZBVV-Mitgliedfirmen waren übervoll, erklärten die beiden. Bei den Grossevents mit Endo Anaconda («Stiller Has») und Max Küng meldeten sie ausverkaufte Säle, nicht aber bei Roger Willemsen («Literaturclub») und Wolfgang Niedecken (BAP). «Bei jeweils 500 Sitzplätzen haben wir aber auch nicht mit vollen Sälen gerechnet», erklärten Camina und von Salis.

Erfreut zeigte sich die Mediensprecherin Lang auch darüber, dass das «Label» dieser Veranstaltung nicht mehr weiter erklärt werden muss: Mittlerweile wissen auch die Medien, dass das Wochenende der Zeitumstellung auf die Winterzeit alle zwei Jahre der Literatur und dem Buch gewidmet ist. Für die 4. Auflage der «Langen Nacht der kurzen Geschichten» wollen sie die Planung rechtzeitig in Angriff nehmen: «Es wäre gut, einen Partner zu finden, der die Literatur als Plattform für seine Marketingaktivitäten schätzt», erklärten Camina und von Salis.