Werbung schleicht sich immer mehr in die redaktionellen Teile der Medien ein, und die Redaktionen verarbeiten vorwiegend PR-Material aus der Wirtschaft. Zu diesem Befund kamen Teilnehmer einer Tagung über «Probleme der Wirtschaftskommunikation» am Wochenende in Bern. Die Veranstaltung der Schweizerischen Gesellschaft für Kommunikations- und Medienwissenschaft (SGKM) widmete sich auch dem Thema «Product Placement», also dem Platzieren von Produkten zu Werbezwecken in Filmen oder Serien. Dabei untersuchten Wissenschafter der Universität Zürich je 50 Sendungen der Serien «Fascht e Familie» und «Lüthi & Blanc» von SF DRS. In der Schoko-Soap fanden sie 1858 «Product Placements», in «Fascht e Familie» 611. Solche Formen der Werbung gewännen an Bedeutung, lautete das Fazit an der Tagung. Diskutiert wurde auch die Rolle der Medienwissenschaft. SGKM-Präsident Roger Blum forderte in seiner Jubiläumsrede zum 30-jährigen Bestehen der Gesellschaft Massnahmen, um den Zustand der Medienwissenschaft in der Schweiz zu verbessern, wie das Institut für Medienwissenschaft der Univeristät Bern mitteilte.
Sonntag
04.04.2004