Content:

Dienstag
10.09.2002

Dem Jubiläum «150 Jahre Telekommunikation in der Schweiz» widmet das Museum für Kommunikation in Bern die Sonderausstellung «Telemagie» (13. September bis 27. Juli 2003). Ein Hintergrundsbericht: Der Grundstein der Telekommunikation wurde mit der Erfindung der Morsetelegrafie im Jahr 1844 gelegt. Vor 150 Jahren vernetzte sich dann auch die Schweiz: 27 Telegrafenbüros wurden am 5. Dezember 1852 erstmals zu einem Netz zusammengeschlossen. Zum Jubiläum zeigt das Museum für Kommunikation eine interaktive Ausstellung zu «Telemagie von einst und jetzt», wie das Museum am Dienstag mitteilte. Telekommunikation war lange Zeit ein «unverständliches» Ereignis: In einem Luzerner Telefonbuch von 1910 ist beispielsweise zu lesen: «Man soll vor dem Telephonappart sprechen ohne zu schreien, wie wenn man die Person, mit der man sich unterhält, vor sich hätte.» Für andere war das Telefonieren ein feierlicher Akt. Sie kämmten sich die Haare und zogen die Sonntagskleider an, bevor sie zum Hörer griffen.

Zu sehen sind an der Telemagie-Ausstellung auch Telefon-Saurier und Telefon-Berühmtheiten: Ein Heliograph, der es erlaubt dank Sonnenenergie zu telegrafiern; die Enigma-Chiffriermaschine, die im 2. Weltkrieg zum ver- und entschlüsseln von Botschaften eingesetzt wurde oder das Originaltelefon aus der TV-Show «Benissimo», das wenige Glückliche darüber in Kenntnis setzte, dass sie Millionär geworden waren. Thematisiert wird auch Misstrauen und Unverständnis gegenüber der «Telemagie». Während 1861 in New York ein Mann, der Leute zum Telefonieren animieren wollte, als Betrüger verhaftet wurde; sorgt heute das «Wegwerf-Handy» einer amerikanischen Firma für Aufregung. Mehr Informationen auf http://www.mfk.ch