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Dienstag
26.06.2012

«Vol spécial» des Lausanner Regisseurs Fernand Melgar wird auch international immer stärker wahrgenommen. Am 10. Silverdocs Documentary Film Festival in Washington hat der Film gleich zwei weitere Auszeichnungen erhalten, 15 sind es mittlerweile insgesamt.

Seit der Uraufführung im Wettbewerb des Filmfestivals Locarno 2011 löst «Vol spécial» im In- und Ausland Debatten aus, sowohl über die Schweizer Ausschaffungspolitik der abgewiesenen Asylbewerber wie auch über den von Melgar gewählten filmischen Standpunkt, der sich darauf beschränkt, die Verhältnisse in der Haftanstalt Frambois bei Genf zu beobachten, sie aber nicht zu kommentieren. 30 Filmfestivals in der ganzen Welt haben den Film bereits gezeigt, und 15 Preise zeichnen den im Jahr 2011 international am stärksten wahrgenommen Schweizer Dokumentarfilm aus.

Die Washingtoner Jury hielt in ihrer Begründung fest: «Dieser Film schildert geduldig, wie das Leben innerhalb der Mauern des Unrechts aussieht und sich anfühlt, wo eine Gruppe festgehaltener Immigranten und ihre wohlgesinnten Aufseher in einem komplexen Netz der Ungleichheit miteinander verbunden sind. Durch den Cinema-Vérité-Stil und seinen Zugang deckt Fernand Melgar ein Leben ohne Freiheit auf. `Vol spécial` ist eine manchmal unbequeme, immer ehrliche Beobachtung der gespaltenen Haltung der Gesellschaft gegenüber der Immigration.»