Die unstrittigen Teile der Rechtschreibreform werden von 14 deutschen Bundesländern am 1. August in Schulen und Behörden verbindlich eingeführt. Nur Bayern und Nordrhein-Westfalen scheren aus. Auch Baden-Württemberg und Niedersachsen gaben am Dienstag grünes Licht für die Fehlerwertung an den Schulen. Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther Oettinger sagte in Stuttgart, die Landesregierung sehe keinen Grund, von der Vereinbarung der grossen Mehrheit der Bundesländer abzuweichen.
Damit scheren nur Bayern und Nordrhein-Westfalen aus und verschieben die Verbindlichkeit der 1998 eingeführten Reform. Sie halten an der bisherigen Übergangsregelung fest, wonach frühere Schreibweisen nur als veraltet gekennzeichnet, aber den Schülern nicht als Fehler angestrichen werden. Der Rat für deutsche Rechtschreibung hat auf seiner Homepage das Regelwerk aufgeführt, das vom 1. August an verbindlich umgesetzt werden soll. Das Regelwerk hat den Titel «Deutsche Rechtschreibung. Regeln und Wörterverzeichnis. Überarbeitete Fassung 2004».
Ausgenommen sind jene Bereiche, für die der Rat für deutsche Rechtschreibung noch Änderungen angekündigt hat, also Getrennt- und Zusammenschreibung, Worttrennung und Interpunktion. Hier soll «Toleranz geübt werden» und sowohl die alte als auch die neue Schreibweise zulässig sein. Dazu auch: Bayern und Nordrhein-Westfalen boykottieren Rechtschreibereform
Dienstag
19.07.2005