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Mittwoch
19.11.2003

Unter dem Motto «Rückenstärkung für ein gefragtes und geplagtes Fach» ist am Mittwochabend in Bern das zehnjährige Bestehen des Fördervereins Medienwissenschaft der Universität Bern begangen worden. Wie der Direktor des Instituts für Medienwissenschaft, Roger Blum, sagte, sind der Förderverein sowie das weitere Sponsoring für das Institut überlebenswichtig. Insgesamt ein Drittel des Budgets würde auf diese Weise, also nicht durch die Uni, getragen. Der Förderverein habe vor zehn Jahren dafür gesorgt, dass das Institut überhaupt Bücher und Zeitschriften anschaffen und abonnieren konnte. Seither sei diese Unterstützung geblieben und ausgedehnt worden. Blum bescheinigte dem Verein unter dem Präsidium von Renatus Gallati «Idealismus».

Weil das Institut bei den Studierenden derart gefragt ist, kann es seinen Auftrag fast nicht erfüllen. Blum rechnet für dieses Wintersemester mit 900 Studierenden. Zwar ist die Institutsleitung etwas verstärkt worden, doch sei sie nach wie vor zu schwach dotiert. Eine Evaluation durch Experten ist zum Schluss gekommen, dass auf Dauer unter den gegebenen Rahmenbedingungen eine qualitativ genügende Ausbildung nicht geboten werden könne, wie Blums wissenschaftlicher Mitarbeiter Peter Meier sagte. Welche Konsequenzen tatsächlich gezogen werden, ist noch offen.

Das Fach Publizistik hat an der Uni Bern eine wesentlich längere Tradition als die elf Jahre seit der Gründung des Instituts für Medienwissenschaft. Publizistik wird seit 1903, also seit 100 Jahren, gelehrt, allerdings mit einem Unterbruch von 16 Jahren. Erster Dozent war Michael Bühler, Chefredaktor der Zeitung «Der Bund» und später linksfreisinniger Nationalrat. Am Jubiläumsanlass des Fördervereins hielt der Schriftsteller Lukas Hartmann die Festrede. Er sprach zum Thema «Die Welt in Stücken - eine Medienschau».