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Montag
27.11.2000

«Der Medienplatz Bern ist nicht durch Fusionen, sondern durch gegenseitige Missgunst und zuwenig Weltläufigkeit und Lust an Neuem bedroht, sagte Andreas Z’Graggen, Chefredaktor der «Berner Zeitung» am 10. Berner Medientag in Bern. Z’Graggen überraschte mit dem Vorschlag, in Berlin zusammen mit dem Konkurrenten «Bund» einen gemeinsamen Ausbildungsplatz zu schaffen, an dem sich Redaktoren der beiden Berner Blätter bei einer deutschen Tageszeitung eben diese Weltläufigkeit aneignen könnten. Zum Berner Medientag hatten die Sektion Bern der Vereinigung für kritische Mediennutzung (Arbus) die Mediengewerkschaft «comedia», die Gruppe Bern des Schweizerischen Syndikats Medienschaffender (SSM), der Verein Bernischer Journalistinnen und Journalisten und die Radio- und Fernsehgenossenschaft Bern eingeladen. 12 Referenten aus Medien, Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Kultur äusserten sich zum Thema «Medienplatz Bern». Barbara Büttner, Redaktorin bei Radio DRS, trat im Namen der Gruppe Bern des SSM gegen einen Kahlschlag beim Radiostudio Bern und für den Erhalt von drei gleichwertigen Studiostandorten in Zürich, Basel und Bern ein. Der Brienzer Verleger Urs Gossweiler («Jungfrau Zeitung») forderte dazu auf, mit aller Selbstbemitleidung aufzuhören und das vermeintlich provinzielle Umfeld als Chance wahrzunehmen. Statt zu Jammern gelte es, sich an die eigenen Stärken zu erinnern.