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Mittwoch
26.09.2018

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Der Geschäftsführer der Zürcher Filmstiftung, Daniel Waser, tritt nach vierzehn Jahren «auf eigenen Wunsch» zurück. Der Finanzcrash von 2008 sei einer der brenzligsten Momente gewesen, sagte er im Rückblick gegenüber dem Klein Report.

Ob mit der Neubesetzung seiner Stelle auch organisatorische oder strategische Neuerungen ins Haus stünden, konnte Daniel Waser auf Rückfrage des Klein Reports nicht sagen. «Der Stiftungsrat wird sich später dazu äussern.»

Daniel Waser wurde im Dezember 2004 zum ersten Geschäftsführer der neu gegründeten Zürcher Filmstiftung gewählt. «Der Stiftungsrat gab mir damals die einmalige Chance, eine neue Institution von Grund auf aufzubauen und mit zu gestalten», so Waser zum Klein Report.  

Die Zeit sei «wie im Fluge» vergangen: «Besonders stolz bin ich darauf, dass es in den 14 Jahren gelungen ist, die Zürcher Filmstiftung als Kompetenzzentrum aufzubauen und dass die Stiftung im In- und Ausland einen hervorragenden Ruf geniesst.» 

Die Turbulenzen auf den Finanzmärkten ab 2008 sei besonders brenzlig gewesen, erinnert sich Daniel Waser. Wegen des Finanzierungsmodells der Filmstiftung - unter anderem Kapitalerträge aus dem Stiftungskapital - bedeutete die Finanzkrise «eine besondere Herausforderung» fürs Budget. 

«Es ist jedoch gelungen, die Stiftung auch in diesen stürmischen Zeiten stabil zu halten.» Seit Gründung seien die Förderzusagen der Zürcher Filmstiftung laut Waser «immer liquide» gewesen.

Eine «grosse kommunikative Herausforderung» sei es zudem gewesen, «dass die Förderquote bei ca. 35% liegt und damit bei jeder Förderrunde immer rund Zweidrittel der Antragstellenden enttäuscht werden müssen». Sich für die Interessen der Filmstiftung «im vielstimmigen Konzert der Stakeholder» einzusetzen, hätte ihm besonders Spass gemacht, sagte Daniel Waser weiter.

Der Stiftungsrat bedauerte am Freitag Wasers Rücktritt «ausserordentlich». Er hoffe, dass die Zürcher Filmstiftung «in der einen oder anderen Form» auch weiterhin vom Know-how des langjährigen Geschäftsführers profitieren könne, schrieb das Leitungsgremium, das von Stadtpräsidentin Corine Mauch präsidiert wird. Darauf angesprochen, konnte Daniel Waser gegenüber dem Klein Report am Freitag noch nichts sagen.

Und auch seine weiteren beruflichen Schritte sind derzeit noch offen. Erstmal sei eine Auszeit angesagt, meinte er zum Schluss.