Bei der Pro-Senectute-Zeitschrift «Zeitlupe» für Menschen in der zweiten Lebenshälfte krachts im Gebälk. «Wir müssen Ihnen leider mitteilen, dass Emil Mahnig, Geschäftsführer der Zeitlupe, sein Mandat auf Ende 2008 auflösen wird. Differenzen in der Auffassung über Führung und Zukunft der `Zeitlupe` haben ihn zu diesem Entscheid veranlasst», teilten Pro-Senectute-Präsidentin Vreni Spoerry und Direktor Werner Schärer am Freitag intern mit. Auf Anfrage des Klein Reports lehnte es Direktor Schärer ab, zusätzliche Informationen zu geben. «Pro Senectute ist im Umbruch, und wir sind daran, uns viele Überlegungen zu verschiedenen Aspekten zu machen», sagte er lediglich.
Damit verliert das Monatsheft seinen erfolgreichen Chefredaktor und Geschäftsleiter, der die Leserschaft des Blatts seit seinem Amtsantritt im Jahr 2002 laut Wemf-Zahlen von 105 000 auf 159 000, die Auflage von 58 000 auf 71 000 Exemplare gesteigert und das Anzeigenvolumen verdoppelt hat. Dies wird im Communiqué auch ausdrücklich gelobt und verdankt. Von den Pro-Senectute-Sektionen seien am Freitag zahlreiche entsetzte Reaktionen auf dem Sekretariat eingegangen, hat der Klein Report am Nachmittag erfahren. Weitere Abgänge wären nicht überraschend.
Hintergrund des Abgangs soll ein Gerangel um Sparbestrebungen sein, die von der Redaktion als «inkompetent» bezeichnet werden. An einer kürzlichen Besprechung habe sich die Redaktion «massiv» gegen die Sparbemühungen gewehrt, erfuhr der Klein Report. Der Abschied von Emil Mahnig dürfte letztlich auf diese Direktiven zurückzuführen sein. So sei geplant gewesen, sein Pensum von heute 80 auf 60 Prozent zu kürzen. Gegenüber dem Klein Report wies Emil Mahnig lediglich auf die Formulierung der Pro-Senectute-Mitteilung hin und ergänzte, er dürfe nicht mehr dazu sagen. Der 54-jährige Chefredaktor und Geschäftsleiter will sich jetzt wieder um seine eigene Firma kümmern, die er wegen seines «Zeitlupe»-Mandats etwas vernachlässigt habe, sagte er weiter.
Samstag
22.11.2008