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Freitag
29.08.2008

2932_Oswald_Ulrich

«Nach fast 16 Jahren ist es gut, einmal loszulassen und etwas Neues anzupacken», sagte Ulrich Oswald am Freitag gegenüber dem Klein Report zur Begründung, weshalb er per Ende August die Verlagsleitung von «NZZ Folio» abgegeben hat. Er hatte im März 1993 das Heft kurz nach dessen Lancierung übernommen, und unter seiner Leitung wuchs die Leserschaft kontinuierlich auf über 600 000. Seit 1999 schreibt das Folio schwarze Zahlen, mittlerweile im siebenstelligen Bereich.

Warum also der Abgang? Oswald gibt als Grund «die Chemie» und divergierende Vorstellungen über die zukünftige Ausrichtung der Zeitschriften im Unternehmen an, heisst es in einer Mitteilung, die er am Nachmittag verschickt hat. Krach mit dem neuen Zeitschriftenchef Daniel Strobel? Oswald hält sich bedeckt und schreibt von «eigenen Plänen, die er vorantreiben will». Beispielsweise verfüge er über eine Ausbildung als Mediator, sagte er, und auch die Frage einer Frühpensionierung könnte sich gelegentlich stellen, meinte der 56-Jährige. Zudem werde er in den kommenden Monaten auf Teilzeitbasis noch ein Projekt im Hause NZZ betreuen. Erst vor einem halben Jahr ist sein Vater, Heinrich Oswald, ehemals Direktionspräsident des Ringier-Verlages, im hohen Alter von 90 Jahren gestorben.