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Montag
17.04.2023

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Ab August arbeitet Mauro Bieg neu als Technical Director beim nachbarschaftsjournalistischen Netzwerk Polaris.

«Mich reizt es, zusammen mit Hannes Grassegger ein tolles Team aufzubauen, um partizipativen Vor-der-Haustür-Journalismus zu ermöglichen», sagte Mauro Bieg gegenüber dem Klein Report. 

Er freue sich auch darauf, in der ChatGPT-Ära «wieder selber mehr zu programmieren und den Medienumbruch durch generative AI mitzugestalten».

Seit Oktober 2019 leitet Bieg das Technical Team von Tamedia und ist damit für die Frontends der Websites aller Verlagstitel verantwortlich.

Davor war Mauro Bieg, der ursprünglich an der ETH Computer Science studierte, in der Softwareentwicklung tätig, unter anderem bei dem Start-up Fision Technologies. 

Und auch an der Lancierung des Online-Dorfplatzes 2324.ch, wo man bis 2019 lokale Gemeinde-News selber schreiben konnte, bevor sich das Portal Crossiety anschloss, war Bieg beteiligt.

«Dass es ökonomisch nicht mehr möglich ist, Lokaljournalismus wie im 20. Jahrhundert zu betreiben, war damals schon klar», sagte Bieg gegenüber dem Klein Report weiter.

«Das Internet hat die Lokalzeitung ‚entbündelt‘ – für alles gibt es eine separate App oder Website und die Werbeeinnahmen fliessen zu Google und Facebook.»

Aber das Bedürfnis, zu erfahren, was vor der eigenen Haustür passiert, bestehe natürlich fort. Und mit dem Smartphone hat heute prinzipiell jeder und jede die Möglichkeit, Nachrichten zu verfassen und zu teilen.

«Bisher hat das in der Schweiz aber noch niemand geknackt. Wir waren mit 2324.ch wohl zu früh und haben uns mit Gemeinden nicht die richtigen Kundenkategorie ausgesucht», zieht Mauro Bieg Bilanz.

«Aber wir haben damals schon sehr viel gelernt – welche Features und Use-Cases funktionieren und welche nicht – und diese Erfahrungen werden uns nun bei Polaris auch helfen.»

Auf die spezifischen Potentiale von IT und KI für den nachbarschaftlichen User-Journalismus, wie er Polaris vorschwebt, angesprochen, sagte der Computer-Kenner: «Generative AI wie chatGPT macht gerade rasante Fortschritte. Zum einen wird die Hürde, einen lesbaren Text zu verfassen, damit massiv gesenkt. Zum anderen ist es eine völlig neue Qualität eines Chat-bots – ermöglicht also eine neue Art, wie wir mit Computern und Plattformen interagieren.»