Content:

Donnerstag
09.09.2010

3855_Lauener_Fred

Seit drei Jahren leitet Fred Lauener (51) die Geschicke des Schweizer Strassenmagazins «Surprise». Auf Ende Jahr geht er. «Bereits als ich die Stelle vor drei Jahren angetreten hatte, kommunizierte ich, dass ich nicht länger als zwei bis drei Jahre bleiben werde», sagte Lauener im Gespräch mit dem Klein Report. Die Erdkugel hat sich in der Zwischenzeit weitergedreht, und «die Zeiten, als Menschen, die durch alle Maschen der sozialen Netze gefallen sind, sich in ihrer Not an `Surprise` wenden und auf unkomplizierte Weise Hilfe zur Selbsthilfe erhalten konnten» seien vorbei, schreibt Lauener in einer «persönlichen Mitteilung» an Freunde und Geschäftspartner der Strassenmagazins. Mit dieser unkonventionellen Vorinformation wollte der Geschäftsführer seinen Weggang noch vor Erscheinen des Stelleninserates für den neuen Geschäftsführer persönlich mitteilen.

Die Entwicklungen der letzten Jahre mit immer grösseren bürokratischen Hürden für pragmatische Sozialarbeit veränderten nicht nur die Anforderungen an Organisation und Projekte, sondern auch jene an die Menschen, die bei «Surprise» arbeiten, so Lauener. «Als ich vor drei Jahren die Geschäftsführung von `Surprise` übernahm, standen die Konsolidierung des Betriebs sowie die qualitative Entwicklung des Strassenmagazins, des Sportprogramms und der Aufbau neuer Angebote im Vordergrund», schreibt der scheidende Geschäftsführer. Diese Ziele seien nun erreicht.

Um «Surprise» für die Zukunft fit zu halten, brauche es jetzt an der Spitze eine Persönlichkeit mit spezifischen Fähigkeiten, Erfahrungen und Netzwerken, insbesondere im Sozialbereich. Eine Person, welche «die Klaviatur des Sozialwesens» beherrsche, wie Lauener gegenüber dem Klein Report erklärte. Sein Know-how und seine Erfahrung stammten jedoch aus der Medien- und Kommunikationsbranche sowie dem interkulturellen Management. «Ich habe mich deshalb entschlossen, einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin Platz zu machen, die oder der über das jetzt geforderte Rüstzeug für die erfolgreiche Bewältigung der neuen Herausforderungen verfügt.»

Was für ihn danach komme, sei offen. Eine berufliche Alternative als weiteren Beweggrund für den Weggang gebe es nicht, beteuerte Lauener gegenüber dem Klein Report. Er sei im Moment offen für alle möglichen Guerilla-Projekte, sagte er lachend. «Es wird sich bestimmt bald eine neue Türe auftun», ist Lauener überzeugt. Sowohl eine selbstständige Tätigkeit als auch ein Angestelltenverhältnis könne er sich derzeit gut vorstellen.