Das hauptsächlich in den Waggons der Schweizerischen Bundesbahnen aufliegende SBB-Reisemagazin «Via» wird künftig von der Zürcher Kommunikationsagentur Infel AG hergestellt. Mit den Vorstellungen von Infel zur Neugestaltung des Magazins mochte sich der bisherige Chefredaktor Peter Krebs nicht anfreunden und nahm den Hut. «Ich habe auf meinen Posten verzichtet», bestätigte Krebs einen Artikel des «Tages-Anzeigers» vom Mittwoch. Krebs, der das Magazin in den vergangenen zehn Jahren entwickelt und geprägt hatte, wechselt zur VCS-Publikation «Leonardo». Auch seine zwei Teilzeitmitarbeiter hören bei «Via» auf.
Laut Krebs soll das SBB-Kundenmagain «in Richtung einer oberflächlichen Werbepostille» verändert werden. Der Geist des Heftes und die bewährte Linie, die auf Qualität und Substanz gesetzt habe, gingen dabei verloren. «Es gibt kein Neukonzept, sondern lediglich eine Auffrischung», sagte dagegen Paul Widmer, Stellvertretender Infel-Geschäftsleiter und «Via»-Projektleiter. Grafisch werde nicht viel verändert, frischer würden vor allem die Bilder daherkommen. Designierter neuer Chefredaktor sei Simon Bühler, der zuvor die Gastrozeitschrift «Salz und Pfeffer» gemacht habe, sagte Widmer.
Die Verträge zur Produktion von «Via» sind befristet und werden in der Regel alle drei Jahre von den SBB öffentlich ausgeschrieben, wie SBB-Sprecher Roland Binz sagte. Dies erfolgte zuletzt im Juni 2006. Im Dezember erhielt die Kommunikationsagentur Infel den Zuschlag. Der Vogt-Schild Verlag behält Druck und Logistik. Das Magazin erscheint zehnmal jährlich mit einer Auflage von 240 000 Exemplaren.
Mittwoch
27.06.2007