Der Sportredaktor Samuel Burgener (32) hat seine Stelle bei der «Neuen Zürcher Zeitung» gekündigt. Dem Journalismus wird er aber nicht den Rücken kehren.
Am 24. April erschien der Abschiedstext von Samuel Burgener in der NZZ. Nach sieben Jahren verlässt er den Verlag an der Zürcher Falkenstrasse. Für den Herbst gebe es eine «Vereinbarung für ein Engagement im Journalismus», worüber er aber noch nicht sprechen will, sagte Burgener gegenüber dem Klein Report. «Bis dahin schaue ich mich um, was sich an Arbeit ergeben könnte.»
Bei der «Neuen Zürcher Zeitung» wäre Burgener gerne geblieben: «Ich habe die NZZ als ausgezeichneten Arbeitgeber erlebt und viele tolle Leute kennengelernt.» Er habe allerdings eine Veränderung gesucht, «eine neue Verantwortung», wie er dem Klein Report erklärte. «Da haben wir uns nicht gefunden, was ich bedauere.»
Seine Karriere startete Burgener nach der Handelsmittelschule in Brig als Praktikant beim «Walliser Boten». Dann hängte er dort ein Volontariat an und absolvierte gleichzeitig die Diplomausbildung am MAZ in Luzern. Später machte er Praktika auf den Sportredaktionen der NZZ, der «Süddeutschen Zeitung» und der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung».
2013 stieg er als Sportredaktor im Teilpensum bei der NZZ ein. Zwei Jahre später erhielt Burgener eine Vollzeitstelle. «Ich war vorab Blattmacher, aber auch Schreiber für verschiedene Themen wie Fussball, Eishockey, Ski und anderes», so Burgener über seine Funktionen. Ein wenig sei er auch Wallis-Korrespondent gewesen. «Der FC Sion, Sepp Blatter und die Skifahrer gaben viel Stoff her für Geschichten.»
Die vergangenen Wochen der Corona-Pandemie war Burgener mehrheitlich als Blattmacher tätig und habe kaum geschrieben. «Ich fand die Zeit für den Sportjournalismus aber sehr interessant.» Man sehe jetzt, dass das Sportsystem in vielen Bereichen krankt, gerade im hochtrabenden Fussball. «Es wird spannend zu beobachten sein, wie der Sportbetrieb in Zukunft aussehen wird», so Burgener.