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Dienstag
02.11.2021

Kopf2

Nach zwölf Jahren als Leiter der Ringier-Journalistenschule (Jouschu) hat Hannes Britschgi seinen Rücktritt als Schulleiter angekündigt. Wer die Feder in Zukunft führen wird, ist offen.

«Der Start des neuen Jouschu-Jahrgangs ist für mich der ideale Moment für eine geordnete Übergabe. Mit 67 Jahren ist es Zeit, an jüngere Kräfte zu übergeben», sagte Hannes Britschgi am Freitag. 

Der altgediente Journalist verlässt das Haus Ringier nach 17 Jahren, in denen er unterschiedliche journalistische Funktionen innehatte.

In die Medienbranche eingestiegen war Hannes Britschgi vor knapp 40 Jahren. Nach dem Anwaltspatent begann er beim Schweizer Fernsehen, wo er unter anderem als Moderator der «Rundschau» sowie in den Formaten «Max» und «Kassensturz» tätig war. 1997 wurde er mit dem Tele-Preis ausgezeichnet.

Nach 15 Jahren im TV wechselte Britschgi 2001 in den Print-Journalismus und wirkte drei Jahre als Chefredaktor des Schweizer Nachrichtenmagazins «Facts», bevor er für Ringier die Programmleitung von «Ringier TV» übernahm. Dann folgten drei Jahre als Chefredaktor des «SonntagsBlick»

2011 übernahm er schliesslich die Leitung der Ringier-Journalistenschule. «Hannes Britschgi entwickelte ein zweijähriges Ausbildungsmodell und forcierte das digitale Handwerk im Schulprogramm, ohne dabei das klassische zu vernachlässigen», schreibt Ringier in einer Mitteilung zum Abgang.

Als Host des Blick-Mediacamp und Organisator der «Younews»-Medienwoche vermittelte Hannes Britschgi Jugendlichen einen ersten Einblick in die Welt der Medien. Seit sieben Jahren war er Jurypräsident des Zürcher Journalistenpreises, wo er als Mitglied des Stiftungsrates die Trägerschaft der drei Zürcher Verlagshäuser NZZ Mediengruppe, Ringier AG und Tamedia initiierte.

Gegründet worden ist die Ringier hauseigene Schule 1974 von Hans Ringier und seinem Direktionspräsidenten Heinrich Oswald. Geleitet wurde die als «Ausbildungsoffensive» in die Welt gebrachte «Jouschu» von Werner Meier (1974–1978), Franz C. Widmer (1979–1986), Manuel Isler (1987–1998), Fridolin Luchsinger (1998–2009), Jürg Lehmann (2009–2010) und schliesslich Hannes Britschgi.

Zu den Schulabsolventen zählen unter anderem «10vor10»-Moderator Arthur Honegger, Chefredaktor Blick-Gruppe Christian Dorer, NZZ-Autor Peer Teuwsen, die künftige Chefredaktorin der «Schweizer Illustrierten» Silvia Binggeli oder «Kassensturz»-Urgestein Ueli Schmezer. Auch Michael Ringier und Marc Walder wurden von Haus aus journalistisch geschult.

«Die frühzeitige Ankündigung des Rücktritts ermöglicht es der Ringier AG und der Hans-Ringier-Stiftung gemeinsam mit Hannes Britschgi eine optimale Nachfolgeregelung zu finden, über die zu gegebener Zeit informiert wird», heisst es weiter.

Die Schule wird von der Hans-Ringier-Stiftung getragen, deren Stiftungsrat von Frank A. Meyer präsidiert wird.