Am Donnerstag hat die Zürcher Tamedia bekanntgegeben, dass sie den bisherigen Leiter der Unternehmenskommunikation, Peter Hartmeier (50), zum Chefredaktor des Tages-Anzeigers» und Nachfolger von Philipp Löpfe ernannt hat. Der Abgesetzte «bleibt weiter für den Tages-Anzeiger tätig», steht lapidar im Communiqué. Über Hartmeier steht in der Mitteilung, er sei nach einem Volontariat bei der «Badener Zeitung» sechs Jahre lang Auslandredaktor bei der «Weltwoche» gewesen. Anschliessend sei er stellvertretender Chefredaktor der «Luzerner Neuesten Nachrichten» geworden und habe dann als Chefredaktor zum Gründungsteam von «Politik und Wirtschaft» gehört, das später mit der «Bilanz» fusionierte. Dort arbeitete Hartmeier als Ko-Chefredaktor mit Medard Meier und als Herausgeber. Diesem Einsatz folgten fünf Jahre als Geschäftsführer des Verbands «Schweizer Presse», und seit Mitte 2001 war er jetzt Tamedia-Sprecher.
Peter Hartmeier (50) ist in Schaffhausen als Sohn eines Arztes nur wenige Häuser vom Wohnsitz von SP-Legende Walter Bringolf entfernt aufgewachsen. Auch ihm waren politische Karriere-Pläne vorübergehend nicht ganz fremd: Er liebäugelte einst mit einem Nationalrats-Mandat für die FDP. Karl Lüönd, Leiter des Medieninstituts des Schweizer Verlegerverbandes (eine Funktion, in die ihn Peter Hartmeier geholt hatte), beschreibt seinen langjährigen Weggefährten als «sehr kontaktfreudigen und auffallend kommunikativen Vermittler». Darin unterscheidet er sich deutlich vom vergleichsweise intellektuell-introvertierten Philipp Löpfe. Hartmeier habe im einen guten Umgang mit Leuten, sei vielseitig interessiert und verfüge über ein grosses Beziehungsnetz.
Donnerstag
21.11.2002