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Freitag
16.07.2004

Als Leichtathlet war er Schweizer Meister. Dann vermarktete er Sportartikel und Uhren, bevor er die Ferienregion «Heidiland» lancierte. Nach fünf Jahren in Österreich (Lech und Zürs) will er Luzern an die Spitze bringen: Tourismusdirektor Urs Kamber. Der 48-jährige Berner Urs Kamber folgt im November 2004 auf Tourismusdirektor Mario Lütolf, der nach vier Jahren eine neue Herausforderung sucht. Lütolf hatte es nicht ganz leicht als Nachfolger des omnipräsenten Kurt H. Illi, der zuvor 22 Jahre lang als umtriebiger Vermarkter von Luzern um Schlagzeilen besorgt war.

Luzern Tourismus AG stellte den neuen Managing Director am Freitag den Medien vor. Hundert Bewerbungen seien auf die Ausschreibung eingegangen, so Verwaltungsratspräsident Rudolf Freimann. Drei Kandidaten und eine Kandidatin kamen in die Schlussrunde. Die Wahl fiel auf Urs Kamber. Seine Persönlichkeit und sein Rüstzeug, so Freimann, böten die beste Voraussetzung, um den grossen Herausforderungen von Luzern Tourismus zu begegnen.

Der in Kirchdorf BE aufgewachsene Kamber, ursprünglich Primarlehrer, gehörte in den siebziger Jahre zur Spitze der Schweizer Leichtathleten; er war Olympiateilnehmer und Schweizer Meister über 400 Meter. In den achtziger Jahren wechselte er in die PR-Branche, arbeitete unter anderem für Puma und Nike, für Wirz & Partner und - von 1986 bis 1991 - für die Swatch AG. 1993 wurde er Direktor des Kur- und Verkehrsvereins Bad Ragaz und baute die Ferienregion «Heidiland» zu einer floriernden Marke auf. 2000 ging er an den Arlberg, um Lech und Zürs im internationalen Markt neu zu positionieren.

Jetzt reizt ihn die «Herausforderung Luzern». Luzern sei weltweit eine der ältesten, gut positionierten Tourismusmarken. Zugleich sei es aber auch eine moderne Stadt, sagte Kamber. Das seien beste Voraussetzungen. Er wolle das Alte und das Moderne verbinden. Seine Arbeit sieht er als Spagat zwischen dem Showman an der Front und harter Knochenarbeit hinter der Bühne. Er werde auch als Selbstdarsteller auftreten, sagte er bei seiner Vorstellung. Aber im Mittelpunkt müsse immer Luzern stehen. Tourismus habe «nichts zu tun mit kurzfristigen Gags», sondern mehr mit Werten, auch inneren. Sein Ziel für Luzern und die «Lake Lucerne Region»: Dass die Gäste länger bleiben, mehr Geld ausgeben, immer wieder kommen - und dass Luzern international wieder eine Destination ersten Ranges wird.