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Mittwoch
05.02.2020

savastano

Migros hat die Globus-Gruppe an ein Joint Venture der österreichischen Signa und der thailändischen Central Group abgestossen. Ex-Jelmoli-Chef Franco Savastano übernimmt die Geschäftsführung, der bisherige CEO Thomas Herbert wechselt in den Verwaltungsrat.

Mit der Unterzeichnung des Verkaufsvertrags konnte der Migros-Genossenschafts-Bund (MGB) am Montag seine Suche nach einem neuen Globus-Eigentümer ins Trockene bringen. Signa und Central Group betreiben mit der KaDeWe-Gruppe, Rinascente oder Illum verschiedene Luxus-Warenhäuser in Europa. 

Der MGB hat 100 Prozent des Aktienkapitals an der «Magazine zum Globus AG» verkauft, wie der Detailhändler am Dienstag in einer Mitteilung schreibt. Verkauft wurden zudem acht Globus-Liegenschaften in den Innenstädten von Zürich, Basel, Bern und St. Gallen. 

«Über den Kaufpreis haben die Parteien Stillschweigen vereinbart», teilte die Migros mit, während die Central Group von mehr als einer Milliarde Schweizerfranken sprach.

Unter mehr als einem Dutzend Offerten hätten die Signa Holding und die Central Group die beste Zukunftsstrategie vorgelegt, so die Migros weiter. In Medienberichten wurden sie bereits als Favoriten gehandelt. Aus dem Buy-out ans Globus-Management, der ebenfalls im Gespräch war, wurde indessen nichts.

Geleitet wird Globus in Zukunft von Ex-Jelmoli-Chef Franco Savastano, der im Oktober als General Merchandise Manager und Stellvertreter von CEO Thomas Herbert zu Globus gewechselt hatte. Der bisherige Globus-Chef Herbert wird neu Verwaltungsratsmitglied. Vittorio Radice werde als zukünftiger Verwaltungsratspräsident Globus strategisch führen, teilte Signa mit.

Im Juni war bekannt geworden, dass der orange Riese seine Luxus-Tochter abstossen will, ebenso die Einrichtungshäuser Interio und Gries Deco. Dies, weil sich mit der Weiterentwicklung im Premium- und Luxussegment «immer weniger Berührungspunkte und Synergien mit der Migros-Gruppe» ergeben hatten, so die offizielle Begründung.

Globus als Marke bleibt erhalten, heisst es weiter. Der Deal muss noch von der europäischen Wettbewerbsbehörde abgesegnet werden. Den Verkaufserlös will die Migros in «kundennahe Dienstleistungen» wie digitale Vertriebskanäle, Convenience sowie Gesundheitsangebote investieren.

Am letzten Freitag hat die Migros zudem bekannt gegeben, auch das Glattzentrum in Wallisellen verkaufen zu wollen.