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Dienstag
30.05.2006

«Chefredaktor Hanspeter Spörri wird den `Bund` verlassen. Bis zur Regelung der Nachfolge wird er seine bisherige Aufgabe vorerst weiter wahrnehmen.» Das teilte die Bund Verlag AG am Dienstagnachmittag mit. Seit der Einführung des so genannten «Berner Modells» ist es immer wieder zu Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Verwaltungsrat und dem Chefredaktor gekommen. Das Redaktionssekretariat von Hanspeter Spörri (53) blockte denn auch gleich Anfragen des Klein Reports ab und verwies auf Verwaltungsratspräsident Hans Lauri. Lauri ist Berner Ständerat und Mitglied der SVP.

Trotz der «unterschiedlichen Auffassungen über die Führung und Weiterentwicklung der Zeitung» erfolge die «Trennung dennoch in gegenseitigem Einvernehmen», heisst es salbungsvoll in der Mitteilung. Beim «Berner Modell» wurden die «Berner Zeitung» der Espace Media Groupe und der «Bund» zusammengeführt: zwei Zeitungen mit je selbstständigen Redaktionen unter einem Verlagsdach. Auf die Frage des Klein Reports an VR-Präsident Lauri, ob es denn «gchlöpft» habe, meint er: «Nein, nein, es hat nicht `gchlöpft`. Wir sind mit der redaktionellen Arbeit sehr zufrieden.» Chefredaktor Spörri habe in der Vergangenheit mehrere Sparaktionen durchziehen müssen, was sicherlich auch ermüdend gewesen sei. Lauri: «Man muss bereit sein, eine Balance zwischen Journalismus und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu finden, mit klarem Schwergewicht im journalistischen Bereich», so der Neu-Verleger.

Hanspeter Spörri leitete die Redaktion seit Januar 2001. In seiner Zeit erfuhr der «Bund» eine Neukonzeption im Jahr 2002. Spörris Stelle wird intern und extern ausgeschrieben.