Ute Holl wird Ordinaria für Medienwissenschaft an der Universität Basel und erhält damit die neue, dritte Professur in diesem Fach. Holl hat derzeit den Lehrstuhl Medienphilosophie an der Bauhaus-Universität in Weimar inne, daneben arbeitet sie als Filmemacherin und freie Journalistin, wie die Universität Basel am Mittwoch mitteilte.
Geboren 1960 in Lübeck und aufgewachsen in Deutschland und Südafrika, studierte sie Germanistik, Geschichte und Philosophie an den Universitäten Freiburg im Breisgau und Rom. Danach war Holl als Lektorin, freie Dokumentarfilmerin und von 1993 bis 1995 als Redaktorin beim Norddeutschen Rundfunk tätig. An der Humboldt-Universität Berlin promovierte sie 2001 über die Genealogie des Experimentalfilms in der Psychophysiologie des 19. Jahrhunderts und war darauf Habilitationsstipendiatin an der Bauhaus-Universität Weimar, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Humboldt-Universität Berlin und Vertretungsprofessorin an der Kunsthochschule für Medien Köln. 2008 reichte sie ihre Habilitationsschrift «Feld-Riss-Raum. Räumliche Wahrnehmung im Kino» ein. Sie forscht unter anderem zur frühen Kino- und Wahrnehmungsgeschichte, zur Wissensgeschichte von Bildern sowie zum experimentellen und ethnographischen Film.
Forschen wird Ute Holl in Basel zur Geschichte und Theorie audiovisueller Wahrnehmung mit dem Schwerpunkt auf Akustik unter der Bedingung technischer Medien, zur Politik medialer Menschen- und Massenbilder sowie zur Wahrnehmungsgeschichte des frühen Kinos. Im Rahmen eines studentischen Projektes ist die Herausgabe einer Zeitschrift «Texte zum Kino» geplant.
Mittwoch
08.04.2009