Danièle Lenzin, die Co-Präsidentin von Syndicom, verlässt die Gewerkschaft Ende des Jahres. «Nach 14 Jahren in verschiedenen gewerkschaftlichen Funktionen, davon acht Jahre als Co-Präsidentin, habe ich Lust auf Neues», sagte sie gegenüber dem Klein Report. Lenzin war bereits im Co-Präsidium der Vorgängerorganisation Comedia und bei der Fusion zur Medien- und Kommunikationsgewerkschaft Syndicom mit dabei.
Was sie im nächsten Jahr machen wird, steht noch nicht fest. «Ich kann mir gut vorstellen, wieder einen Verband zu leiten», sagte Lenzin. «Vielleicht mache ich aber auch etwas ganz anderes.» Im Moment aber beschäftigen sie vor allem die politischen Entscheide zu den Ladenöffnungszeiten. «Das Parlament und der Bundesrat lassen sich von den Lobbyisten der Grossverteiler spannen und negieren die negativen Auswirkungen der Sonntags- und 24-Stunden-Arbeit auf die Gesundheit der Arbeitnehmenden und das Sozialleben», meinte sie.
Bis Ende Jahr will Lenzin noch einige GAV-Verhandlungen erfolgreich in die Wege leiten oder abschliessen. «Wir wollen mit Viscom, dem Arbeitgeberverband der grafischen Industrie, im Mai zu einer Einigung über den Gesamtarbeitsvertrag kommen», so Lenzin. «Und nach den Sommerferien einen guten Verhandlungsauftakt mit der Schweizerischen Post AG für den neuen Gesamtarbeitsvertrag schaffen.» Intern gehe es darum, die Fusion zu konsolidieren und den Kongress Ende Jahr zu nutzen, um die Organisation für die Zukunft zu positionieren.
Danièle Lenzin hat eine kaufmännische Lehre absolviert und arbeitete danach als Quereinsteigerin im Buchhandel. Nach der Erwachsenenmatura und einem Studium an den Universitäten Zürich und Wien in Volkskunde, Wirtschafts-, Sozial- und Kunstgeschichte arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Forschungsbereich Öffentlichkeit und Gesellschaft an der Universität Zürich. 1999 begann sie bei der ehemaligen Mediengewerkschaft Comedia als Zentralsekretärin, verantwortlich für die Angestellten der Buchbranche.