Wie kommen die Presseprodukte wieder aus der Talsohle? Diese Frage beschäftigt die Teilnehmer des Jahreskongress des Verbandes Schweizer Presse - unter dem Titel «Top of the World» der Schweizer Presse in St. Moritz (12. - 14. September) - am meisten. «Manche meinen, vor diesem Hintergrund müssten auch wir für diese Veranstaltung den Gürtel enger schnallen», sagte Eva Keller, Geschäftsführerin des Verbandes Schweizer Presse am Eröffnungsabend. «Doch damit würden wir nur wenig Geld sparen.» Antizyklisch handeln, das soll vielmehr das Motto sein. Und wie das funktionieren könnte, erklärte in einer höchst unterhaltenden und anschaulichen Art der Höhenmediziner und Extrembergsteiger Oswald Oelz. Er kenne die langen Phasen der Erfolgslosigkeit ebenso wie die dünne Luft auf dem Gipfel. Und nach verschiedenen Abstürzen in Gletscherlöcher und in Lawinen wisse er auch: «Man kann fast immer überleben, wenn man wirklich will.» Natürlich gehöre auch etwas Glück dazu, wollte er den Anwesenden Mut machen. Aber man müsse auch die Angst überwinden und Risikobereitschaft zeigen. Den Verlegern und Journalisten wünschte er, dass sich sich zwei Wochen Zeit nehmen könnten, um in die Antarktis zu reisen. Dort sei nicht nur die Luft klarer, sondern auch die Reaktion auf zuviel Reize nehme ab. Und in kalter Luft können auch klare Gedanken gefasst werden, auf dass neue Gipfel, auch wenn sie nicht mehr so hoch sein werden, erklommen werden können.
Donnerstag
12.09.2002