Zum 50-jährigen Bestehen macht das Deutsche Rundfunkarchiv (dra) im Funkhaus des Hessischen Rundfunks der Bevölkerung ein Geschenk: Bis zum 23. August wird es erstmals für die Öffentlichkeit geöffnet. Das als gemeinnützige Stiftung der ARD 1952 gegründete, ehemalige «Lautarchiv des deutschen Rundfunks» beherbergt heutzutage eine der grössten Sammlungen historischer Ton- und Bildträger an den Standorten Frankfurt und Potsdam-Babelsberg. Die 900 in bunten Büchsen aufbewahrten Edison-Zylinder, 2200 Schallfolien und 3600 Tonbänder der Reichs-Rundfunk-Gesellschaft gehören zu den ältesten Tonträgern in Frankfurt, quittegelbe Gelatine-Platten aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu den Originellsten. Aus dem Jahr 1888 stammt das älteste Stück des Archivs: Eine Laudatio des englischen Komponisten Arthur Sullivan auf die «wundervolle Erfindung» der ersten Sprechmaschine. Neben den Rundfunkanstalten nutzen Studenten, Wissenschaftler, Forscher und Interessenten aus der ganzen Welt die Hilfe des Archivs. Zum Jubiläum präsentiert das dra mit der Ausstellung "re:play" ein Stück lebendige Rundfunkgeschichte. Neben vielen Bild- und Tondokumenten können die ersten technischen Geräte bewundert werden. Ein Edison-Phonograph von 1908 mit der blauen Wachswalze «Blue Amberol», der einfache Walzenspieler von Biedermann & Czarnikow (1902), eine Plattenspieldose mit Lochkarte von 1895, das erste zusammenlegbare Taschengrammophon (1926), alte Tonbänder, Kohle- Mikrofone und vieles andere mehr können bewundert werden.
Dienstag
13.08.2002