Italiens öffentlich-rechtliche Fernsehanstalt RAI ist nach dem Rücktritt von Generaldirektor Pierluigi Celli in eine Führungskrise gestürzt. Für seinen Rücktritt machte Celli am Donnerstagabend die gespannten Beziehungen zu den Parteien der Regierungskoalition verantwortlich. «In fünf Jahren haben die Parteien der Mitte-Links-Koalition kein einziges Reformprojekt ausarbeiten können», bemängelte Celli. Diese streiten um die Führungspositionen innerhalb der RAI, ohne sich jedoch auf einen konkreten Entwicklungsplan einigen zu können. Für Pierluigi Celli ist die RAI zu einem «unführbaren Unternehmen» geworden. Er hegte das Projekt, einen der drei RAI-Sender an die Mailänder Börse zu bringen, um Kapital für neue Entwicklungsprojekte aufzutreiben. Die Privatisierung der RAI ist ein Plan, der seit vielen Jahren immer wieder auf die jeweils nächste Legislaturperiode oder Regierung verschoben wird.
Freitag
09.02.2001