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Dienstag
13.08.2002

Grösser, teurer, nackter - unter diesem Motto wurde das neudesignte Männermagazin «GQ» angekündigt. Die erste Ausgabe der Neulancierung sollte morgen Mittwoch am Kiosk liegen. Doch daraus wird wohl nichts. Denn einige Redaktoren haben offensichtlich vor allem «nackter» falsch verstanden. So findet der geneigte Leser mitten im neuen Heft verwackelte Porno-Bilder des Foto-Künstlers Thomas Ruff, darunter auch einen «Blow-Job». Das war einem Verlagsanwalt nun zuviel. So nicht, soll sich der Herr Dr. Auer gesagt und kurzerhand befohlen haben: Die ganz harten Stellen müssen geschwärzt werden, sonst darf das Ding nicht an den Kiosk. Wie Branchendienst Kress am Dienstag schreibt, sitzen nun verzweifelte Zeitungsverkäufer vor aufgestapelten «GQ»-Magazinen und decken «mit Filzschreibern oder mit Aufklebern», so ein Grossist, die entsprechenden Stellen ab. «Wir versuchen, das Heft schon am Mittwoch an die Kioske zu bringen,spätestens aber bis Freitag», hofft ein Sprecher des Verlages Condé Nast. «GQ»-Chef Reinhard Haas dazu: «Eine Porno-Posse.» Ansonsten ist zum redesignten Heft noch zu sagen, dass es nun fünf Rubriken dicker ist (News, Service, Features, Fashion und Standards), 50 Cent mehr kostet und ein neues Logo hat: «Gentlemen`s World» prangt da jetzt über dem güldenen «GQ», das eigentlich für «Gentlemen`s Quarterly» steht.