Das Verbot von elektronischen Spielen in der Öffentlichkeit Griechenlands bleibt umstritten. Nach Kritik von Internetcafé-Betreibern und Spielern wird das Gesetz 3037 jetzt auch von richterlicher Seite angefochten, wie der deutsche Branchendienst Heise am Mittwoch meldete: Ein griechisches Gericht hat zwei Internetcafé-Betreiber und einen Angestellten freigesprochen, die sich über die neue Regelung hinwegsetzten. Die Urteilsbegründung der Richter trifft die Kritik der Gesetzgegner auf den Punkt: Das Gesetz verstosse gegen die Verfassung des Landes.
Die Steuerfahndung beschuldigte die Personen, in ihrem Internetcafé das Actionspiel Counter-Strike und eine elektronische Schach-Version angeboten zu haben. Bei einer Verurteilung drohte den Beschuldigten eine dreimonatige Haft- und eine Geldstrafe in Höhe von 5000 Euro. Wird man ein zweites Mal erwischt, sieht das Gesetz sogar eine einjährige Haft- und eine Geldstrafe bis zu 75 000 Euro vor. Bereits wenige Tage nach dem Inkrafttreten des Gesetzes berichteten die Internetcafe-Betreiber von einem enormen Besucherrückgang. Laut Thanassis Zachariadis, Präsident der Internet Cafe Owners Union, verzeichnete die Branche 90 Prozent weniger Besucher als üblich. Dabei ist er sicher, dass die Ursache des Besucherschwundes in den neuen Regelungen zu suchen sei: «Eine bedeutende Anzahl der Besucher kam zum Spielen dieser Games», so Zachariadis. - Mehr dazu: Griechenland: Gefängnis beim Spielen auf dem Handy
Mittwoch
11.09.2002