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Dienstag
16.10.2007

EU-Medienkommissarin Viviane Reding will den Zugang neuer Mobilfunkanbieter zu den Netzen der etablierten Unternehmen künftig nicht mehr der speziellen Regulierung für Telekommunikation unterwerfen. Inzwischen reiche es aus, über die allgemeine Wettbewerbsaufsicht eine funktionierende Konkurrenz auf diesem Markt sicherzustellen, sagte Reding am Dienstag in Brüssel. EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes habe sie in dieser Frage umgestimmt. Reding will mehrere der 18 von der EU definierten Teilmärkte der Telekommunikation aus der Sektor-Regulierung entlassen. Der Netzzugang gehörte bisher nicht dazu.

Der Telekom-Markt untersteht seit der Privatisierung der ehemals staatlichen Monopolunternehmen der Aufsicht von Regulierungsbehörden. Neue Anbieter kritisierten die geplante Lockerung als Rückschlag für den Wettbewerb. «Wir sind absolut dagegen», sagte Ilsa Godlovitch vom Europäischen Verband für Wettbewerb in der Telekommunikation (ECTA). Die Entwicklung in diesem Markt laufe ohnehin schon dem Interesse von Konsumenten und Unternehmen zuwider. Diese Tendenz werde sich nun noch verstärken. Zum ECTA gehören neue Anbieter wie Neuf Cegetel in Frankreich oder Virgin Media in Grossbritannien.