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Sonntag
21.10.2007

Nach dem hart geführten und von der SVP dominierten (Medien-)Wahlkampf um den National- und Ständerat traten am Sonntag um 19 Uhr die Parteipräsidenten der Bundesratsparteien zur «Elefantenrunde» an. Moderator Urs Leuthard wollte mit direkten Fragen den SVP-Präsidenten Ueli Maurer zu provokativen Äusserungen animieren: Maurer als Vertreter der Siegerpartei jedoch gab sich eher zahm und nicht triumphierend. Er erklärte dabei, dass seine Partei auch weiterhin für eine SP-Beteiligung im Bundesrat sei und die Konkordanz ebenfalls vertrete. Alle beschworen das Konkordanz-Regierungsmodell unseres Landes. Auch der SP-Präsident Hansjürg Fehr, der grosse Wahlverlierer, gab sich moderat und wollte die Blocher-Aussage nicht mehr so hart gewichtet haben. Gute Figur jedoch machten CVP-Präsident Christoph Darbellay und auch Fulvio Pelli, der FDP-Präsident.

Die SVP hält nach ihrem Wahlsieg an der Konkordanz fest. Sie wolle weiterhin mit der SP im Bundesrat regieren, sagte Parteipräsident Ueli Maurer. Eine Erneuerung im Bundesrat könne aber diskutiert werden. Die SVP sei bereit, über einen Ersatz für Bundesrat Samuel Schmid zu sprechen, nachdem FDP-Parteipräsident Fulvio Pelli Gedanken über eine gleichzeitige Dreiererneuerung für die amtsältesten Bundesräte Schmid, Moritz Leuenberger (SP) und Pascal Couchepin (FDP) angestrengt habe.

«Das heisst aber nicht, dass wir Schmid in Frage stellen», sagte Maurer in der «Elefantenrunde» des Schweizer Fernsehens. In den Wahlen habe die SVP aber klar ihren Führungsanspruch bestätigen können. Gemäss den Hochrechnungen sei die Volkspartei nun ein Drittel stärker als die SP, sagte Maurer.

Als Schlussfolgerung dieser netten Gesprächsrunde ist auffällig, wie SVP-Präsident Ueli Maurer sich gegenüber der FDP versöhnlich zeigte. Er spielte dem FDP-Kollegen Pelli den Ball zu und wertete die Aussage betreffend Erneuerung des Bundesrates sehr positiv. Damit hat die SVP «Kreide gefressen» (wie der böse Wolf im Märchen) und den Freisinnigen wieder die Hand zur Zusammenarbeit gereicht. Vermutlich wurde dieses konziliante Vorgehen von Maurer in der SVP-Führungsriege so vorbesprochen. Man möchte ja in Zukunft bei Sachabstimmungen die FDP als Verbündete an der Seite haben. Nach dieser konstruktiven «Elefantenrunde» darf man auch hoffen, dass das laute Medientheater um diese Wahlen wieder in ruhigere Bahnen gelenkt wird.