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Dienstag
26.06.2007

Die Freie Presse Holding AG (NZZ) verkauft ihre Beteiligung von 40 Prozent an der Bund Verlag AG an die Espace Media Groupe. In der Folge übernehme die Espace Media Groupe die von der Publigroupe gehaltenen 20 Prozent des Aktienkapitals, teilte die Espace Media Groupe am Dienstagmittag mit. Damit geht die Bund Verlag AG zu 100 Prozent in den Besitz der Espace Media Groupe über.

Beat Lauber von der Freien Presse Holding (FPH) begründete den Verkauf gegenüber dem Klein Report, es sei ihm um eine Bereinigung im Raum Bern angesichts der aktuellen Marktentwicklung (Übernahme der Espace Media durch die Tamedia, Auflagesteigerung bei «20 Minuten», Start von «.ch») gegangen. «Tamedia wird in Bern ein aktiver Player», sagte er, «und da sind die Voraussetzungen für den `Bund` besser, wenn ihn die Tamedia ganz übernimmt.» Zudem sei der «Bund» im Moment in den schwarzen Zahlen.

Espace-Media-Sprecher Christoph Wehrli betonte gegenüber dem Klein Report, das «Berner Modell» (zwei unterschiedlich gelagerte Tageszeitungen aus demselben Haus) werde durch die geänderten Besitzverhältnisse nicht tangiert. Ohnehin habe die Espace Media schon bisher die Geschäftsführung besorgt. Dem Verkauf der Anteile seien keine Verhandlungen vorausgegangen und es sei auch keine Begründung erfolgt. Die FPH habe lediglich ihre Verkaufsoption wahrgenommen. Über den Preis sei Stillschweigen vereinbart worden.

Überrascht worden war auch die Tamedia, wie Sprecher Christoph Zimmer gegenüber dem Klein Report erklärte. «Wir wurden erst vor einer Stunde über den Verkauf informiert, und wir haben diesen auch nicht angestrebt», sagte er. Der Zürcher Verlag bedaure den Schritt, da er zusätzliche Verunsicherung beim «Bund» schaffe. Zurzeit läuft immer noch das Verfahren vor der Wettbewerbskommission wegen der Übernahme der Espace Media durch die Tamedia. - Siehe auch: Tamedia übernimmt Espace Media Groupe, «Berner Modell» vorerst nicht in Frage gestellt und Weko kündet grosse Aufmerksamkeit an