Die Frankfurter Buchmesse beklagt 5,3 Prozent weniger Aussteller. Wirtschaftsflaute, Branchenkonzentration und horrende Hotelpreise werden als Gründe genannt. Knapp 6300 Aussteller aus 110 Ländern werden erwartet. Besonders dramatisch ist die Zahl der deutschen Teilnehmer zurückgegangen: um 15 Prozent auf etwa 2000. «Das ist ein deutliches Signal, dass wir uns im nächsten Jahr etwas einfallen lassen müssen», sagte der neue Messe-Direktor Volker Neumann am Donnerstag in Frankfurt. Schon jetzt etwas einfallen lassen hat sich der Deutschschweizer Buchhändler- und Verlegerverband: An seinem Gemeinschaftsstand, der 360 Buchtitel und 126 Schweizer Verlagsprogramme präsentiert, bietet er unter dem Titel «Wellness und Lifestyle» nicht nur eine Büchersonderschau an, sondern auch die Möglichkeit, sich massieren zu lassen oder an einer Putting-Anlage etwas Golf zu üben.
Zur weltgrösste Buchmesse vom 9. bis 14. Oktober werden etwa 250 000 Besucher erwartet. Gastland Litauen reist mit 30 Autoren an. Unter dem Motto «Bridges for a world divided» ist Globalisierung ein Themenschwerpunkt: Am ersten «Frankfurt-Futura-Mundi»-Kongress werden Intellektuelle aus der ganzen Welt über Themen wie globale Wertesysteme, kulturelle Identitäten, Machtfragen und Biotechnologie diskutieren. Weitere Schwerpunkte sind eine Themenhalle zu Wissenstransfer, neuen Formen des Lernens und digitalen Medien, sowie erneut Comics - mit mehr als verdreifachter Ausstellerzahl. Auch eine Plaza Latina mit einem Lateinamerika-Tag am 9. Oktober soll es geben.
Donnerstag
12.09.2002