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Mittwoch
14.01.2004

Die Gesamtbilanz fürs vergangene Jahr ist schlecht: Der Rückgang der Anzeigen in den Zeitungen betrug 11,4%. Für 2004 ist der Verband Schweizer Presse laut Präsident Hanspeter Lebrument vorsichtig optimistisch. Am stärksten betroffen vom Rückgang waren die Deutschschweizer Zeitungen, die insgesamt 13,7% weniger Inserate drucken konnten. Die entsprechende Abnahme in der Romandie war mit 7,1% deutlich geringer. Noch kleiner war die Einbusse im Tessin (-5,2%), wie die Wemf AG für Werbemedienforschung am Mittwoch bekannt gab.

Der Rückgang bei Zeitungsinseraten ist insbesondere auf die Stelleninserate zurückzuführen. Die Anzahl der geschalteten Inserate ging in der ganzen Schweiz um 32,4% zurück. Die Gratiszeitungen konnten ihre Inseratezahlen beinahe halten: Die Abnahme betrug insgesamt vergleichsweise tiefe 2,8%. Die ebenfalls stark gesunkenen Stelleninserate (-43,2%) wurden hier durch mehr Werbung fast wettgemacht (+5,5%). Die Zeitschrifteninserate verzeichneten schweizweit ein Minus von 5,3%. Die Frauen- und Modeblätter (-11,8%) sowie Finanz- und Wirtschaftsblätter (-16,4% ) litten dabei am meisten.

Hanspeter Lebrument, Präsident des Verbands Schweizer Presse, sieht die Talsohle erreicht, zumindest bei den Werbeinseraten. Er habe bei den Bestellungseingängen Anzeichen dafür, dass es 2004 aufwärts gehe, sagte er auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Die wichtigsten Rubrikeninserate, die Stellenanzeigen, würden derzeit unter einem Doppeleffekt leiden. Sowohl konjunkturelle als auch strukturelle Gründe seien für das tiefe Volumen verantwortlich. Nach Einschätzung von Lebrument werden aber die Zahlen von vor der aktuellen Krise kaum mehr erreicht.

Die von Mediafocus erhobenen Zahlen zum Bruttowerbeaufwand in der Schweiz verdeutlichen, dass die Ausgaben nach Medium sehr unterschiedlich ausfallen. Die jüngsten bis November verfügbaren Zahlen zeigen um 5% zurückgegangene Budgets bei den Printmedien. Für Radio- und Fernsehwerbung wurde demgegenüber 4% mehr ausgegeben. Die Verschiebung der Marktanteile zu den elektronischen Medien sei anhaltend, beurteilt Lebrument die Situation. Dennoch befindet er die Situation nicht als dramatisch.