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Mittwoch
10.12.2003

Microsoft, das weltgrösste Software-Unternehmen, hat in der Auseinandersetzung mit den Anbietern freier Computerprogramme auf seinen Beitrag zur wirtschaftlichen Wertschöpfung und zur Beschäftigung in Deutschland hingewiesen. «Microsoft wirkt in Deutschland als Jobmotor», sagte Jürgen Gallmann, Chef der deutschen Niederlassung, am Mittwoch in Berlin bei der Vorlage einer Studie zum Microsoft-Geschäftsmodell. «Jedem einzelnen unserer 1500 Microsoft-Mitarbeiter lassen sich direkt 51 Arbeitsplätze in der deutschen IT-Industrie zurechnen. Damit können wir von 76 000 Arbeitsplätzen bei unseren Partnern sprechen, die direkt mit Microsoft in Deutschland zu tun haben», so Gallmann.

Das MICE der Universität Münster hatte im Auftrag von Microsoft Deutschland errechnet, dass sich bei den untersuchten Partnerunternehmen 11,2 Mrd. Euro Umsatz auf die Verbindung mit Microsoft zurückführen lassen. Damit könnten jedem Euro Umsatz von Microsoft selbst 7,5 Euro Umsatz bei den Partnern zugerechnet werden. Generell liege der Umsatz der Microsoft-Partner über dem Durchschnitt auf dem IT-Markt.

In einer weiteren Studie kam das MICE zum Schluss, dass freie Software wie das Betriebssystem Linux aus volkswirtschaftlicher Sicht keine geeignete Alternative zum kommerziellen Softwaremarkt darstelle. «Wenn Software unentgeltlich verfügbar ist, entstehen mit ihrer Entwicklung anders als auf dem kommerziellen Markt auch keine Erlöse, Einkommen, Arbeitsplätze und Steuern. Mit Dienstleistungen, die an die Software anknüpfen, können die Umsatzausfälle beim Software-Vertrieb nicht wieder erwirtschaftet werden», sagte Stefan Kooths, der Leiter des Forschungsprojekts an der Universität Münster. Der Wissenschaftler warnte vor einer staatlichen Unterstützung von OSS-Projekten, etwa durch öffentliche Universitäten.