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Donnerstag
16.09.2021

Medien / Publizistik

Erfolgsautor Christian Kracht geht mit seiner «Faserland»-Fortsetzung «Eurotrash» ins Rennen um den Schweizer Buchpreis... (Bild: © Noa Ben-Shalom)

Erfolgsautor Christian Kracht geht mit seiner «Faserland»-Fortsetzung «Eurotrash» ins Rennen um den Schweizer Buchpreis... (Bild: © Noa Ben-Shalom)

Die Shortlist für den Schweizer Buchpreis 2021 ist bekannt: Martina Clavadetscher, Thomas Duarte, Michael Hugentobler, Christian Kracht und Veronika Sutter können sich Hoffnungen machen auf die mit 30'000 Franken dotierte Auszeichnung.

«Auf der Shortlist finden sich grosse Namen und echte Entdeckungen. Das klassische Erzählen und das Experimentelle. Das Historische und die Zukunftsvision. Das Abgründige und das Humorvolle. Das Politische und das Verschrobene», fasste Jurysprecher Daniel Graf am Mittwoch die Nominierungen zusammen.

Die Jury hat aus den insgesamt 92 eingereichten Titeln eine Nominationsliste mit 5 Werken zusammengestellt.

In der Jury sitzen der Buchhändler Tommy Egger, die Kulturjournalistin Sieglinde Geisel, der «Republik»-Kulturredaktor Daniel Graf, die SRF-Literaturbloggerin Annette König und Hubert Thüring, Professor für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Basel.

Auf der Shortlist befindet sich Martina Clavadetschers zweiter Roman «Die Erfindung des Ungehorsams», in dessen Zentrum drei Frauen und die Frage nach künstlicher Intelligenz steht. Das Werk besteche «durch seine thematische Aktualität und sprachliche Kraft», findet die Jury.

In Thomas Duartes Debütroman «Was der Fall ist» erscheint ein Sachbearbeiter nach Mitternacht auf einem Polizeiposten und erzählt, wie sein Leben aus den Fugen geraten ist. Für die Jury ist das Buch «ein funkelndes Erzählfeuerwerk», das «dabei so ernsthaft wie ironisch die Absurditäten unserer Arbeitswelt» entlarve.

Über ein Wörterbuch aus Südamerika, das vor den Nationalsozialisten in Sicherheit gebracht werden muss, handelt «Feuerland» von Michael Hugentobler. Dazu meinen die Jurorinnen und Juroren: «Eine subtil erzählte Geschichte zwischen kolonialen und nazistischen Verheerungen, die ohne Helden auskommt.»

Christian Kracht, der schon 2016 den Schweizer Buchpreis gewonnen hat, steht mit seinem neuen Roman «Eurotrash» ebenfalls auf der Liste der Nominierten für den diesjährigen Preis. Darin unternimmt der Erzähler eine Schweiz-Reise mir seiner achtzigjährigen alkohol- und tablettensüchtigen Mutter. «So frech und spektakulär kann nur Christian Kracht die ‚Aufarbeitung’ einer Familiengeschichte misslingen lassen», begründet die Jury die Wahl.

Und «Grösser als Du», das Erstlingswerk von Veronika Sutter, versammelt 15 lose verbundene Erzählungen, die zwischen den Frauenstreiks von 1991 und 2019 angesiedelt sind. «Mit präzisen Schnitten und überraschenden Wendungen bringt Veronika Sutter Licht in die dunklen Geschichten», lobt das Gremium das fünfte Werk auf der Shortlist.

Die öffentliche Verleihung des Schweizer Buchpreises 2021 findet am Sonntag, 7. November, um 11 Uhr im Rahmen des Internationalen Literaturfestivals Buch Basel im Theater Basel statt.