Die deutsche Agentur Jost von Brandis setzt bei der Optimierung ihrer Aussenwerbung neu auf die Daten der ETH-Ausgründung Senozon. Insgesamt handelt es sich um ein Out-of-Home Schaltvolumen von 200 Millionen Euro.
Das Software-Programm der Senozon macht es möglich, «auf 100 Meter genau zu bestimmen, wo sich Menschen aufhalten und wie sie sich bewegen», schreibt das Schweizer Unternehmen in einer Mitteilung. Für ihr Mobilitätsmodell verwendet die IT-Firma dabei eine «synthetische Bevölkerung».
«Wir bauen vereinfacht gesagt statistische Zwillinge von realen Menschen und modellieren mit viel IT-Wissen deren Entscheidungsverhalten und Bewegungsablauf über den Tag. Damit müsen wir explizit keine Tracking-Daten von echten Personen im Modell verwenden», so Michael Balmer, CEO und Gründer von Senozon, dazu.
In der Schweiz erhalte die Senozon viele Input-Daten direkt vom Bundesamt für Statistik. Entsprechend handle es sich mehrheitlich um öffentlich zugängliche Daten. Die Kunst liege dann explizit in der Verarbeitung dieser verschiedenen Daten.
Im Senozon Mobilitätsmodell für Deutschland bestreiten beispielsweise «80 Millionen virtuelle Personen ihren Alltag», erklärt Darisuh Daftarian, Head of Sales bei Senozon, das Modell gegenüber dem Klein Report. Dadurch könne man die Aufenthaltsorte und die zu einem spezifischen Zeitpunkt ausgeübten Tätigkeiten detailliert abbilden.
«Durch die Mobilisierung der Kundendaten kann Senozon soziodemographische Attribute bei verschiedenen Aktivitäten angeben», so Daftarian weiter. Somit wisse das Unternehmen, wer wie unterwegs sei, welche soziodemografischen Merkmale eine Person habe und wann sie sich an einem bestimmten Orten befinde.
Dieses «statistisch sehr gut validiertes Abbild der Realität» ermögliche es zudem, solche Daten zu etablieren, «ohne nur im geringsten gegen den Datenschutz zu verstossen», erklärte Daftarian.