Zürichs Stadtpräsidentin Corine Mauch hat am Filmfestival in Locarno einen neuen Wettbewerb für Low-Budget-Projekte präsentiert. Mit dem Modell will die Zürcher Filmstiftung das traditionelle Förderprozedere umkehren: Die Filmidee soll wichtiger werden als das Budget.
«Fast Track» sei nicht weniger als ein «neuer Ansatz in der Filmförderung». Speziell ist, dass die Projektidee erst in einem zweiten Schritt finanziell durchgerechnet wird. Im ersten Schritt hört sich die Jury die Bewerber an und empfiehlt drei Projekte zur Umsetzung. Chancen haben Ideen, die sich künstlerisch oder technisch besonderes hervortun.
Bei der Budgetierung übernimmt die Zürcher Filmstiftung dann eine Finanzierungsgarantie, sobald die ersten 20 Prozent des Budgetbedarfs mittels Crowdfunding oder anderen Quellen gesichert sind.
«Mit dieser Umkehr der traditionellen Förderabläufe soll die unabhängige Kreativität begünstigt werden», sagte Daniel Waser, Geschäftsführer der Zürcher Filmstiftung, am Montag. Ziel sei eine «rasche Umsetzung ungewöhnlicher Ideen».
Die «Fast Track»-Jury, die über die Projektideen entscheidet, werde «nach dem Intendantenmodell» bestückt, so Waser weiter. Das bedeutet, dass sie von Jahr zu Jahr neu besetzt wird.
Für die erste Jury wählte der Stiftungsrat die Brüder Jakob und Tom Lass. Die beiden drehen grösstenteils improvisierte Filme; sie werden den Strömungen Berlin Flow und German Mumblecore zugeordnet.