Am 25. Mai ist Manu Wüst gestorben. Über 400 Personen haben sich am 4. Juni an der Abdankung in der Kirche St. Peter in Zürich von «dä Manu» verabschiedet. Nachfolgend Gedanken, Erinnerungen und Grüsse an Wolke 7.
Abschiedsworte von Jasmin Kienast, ehemalige Moderatorin bei DRS 3, heute Medienunternehmerin:
Mini beschti Fründin Manu isch gschtorbe. Nöd gschtorbe sind aber die über 25 Jahr, wo mir mitenand befründet gsi sind. D` Manu isch es halbs Jahr, nachdem DRS 3 ufem Sender gsi isch, dezue cho. Und es isch Liebi uf de erschti Blick gsi zwüsched eus. Au wänn mir uf de erscht Blick es komischs Pärli gsi sind...
Ich mag mich a so vili chlini Sache erinnere - wie das mer, bevor sie s`erscht Mal uf de Sender isch, gred händ, dass aso Manu Wüescht, scho cheibe wüescht isch:
«Und dänn ischs no en aghüratete Name, aso nei!»
«Ja findsch Schmid besser??»
«Nei Manu Schmid isch au nüt - aber wie hät dänn dini italienischi Muetter gheisse?»
«Martello!»
«Manu Martello - das isches - das isch doch en Bombe-Künschtlername, aso so heissisch am Mik.»
Wie mer weiss, hanich mich nöd chöne duresetze.
Oder - das ich mindischtens 200 Mal han müese das blöde Video vo «Usa for Africa» aaluege und immer jede einzelni Sänger bezeichne han müese:
«Wer isch jetzt das scho wieder?»
«De Steve Perry vo Journey...»
«Wer?»
«De Steve Perry vo Journey, de isch nöd so wichtig...»
Und 5 Minute spöter: «Wie heisst de scho wieder?»
«Vergiss es Manu, us Dir wird nie es wandelnds Pop-Lexikon...»
Und die vile vile, unzählige Abige, wo mer bi ihre dihei gsi sind, Sie hät gkochet, ich bin am grosse Tisch gsässe, langi Diskussione, vill Trinke, vill Rauche.
Detzwüsched hämmer Höchs und Tüfs erlebt, immer mitenand, Jobs gwächslet, Manne gwächslet, ghürate, gschide, kei Chind becho...
Bi Ihrem zweite Mal Hürate bini Trauzüügin gsi. Am Morge hani gseit - «Du, häsch du eigetli en Bruutstruuss?»
«Bruutstruuss??»
«Ja, das mues mer haa.»
Und so bini no gschnell zu de Frau Binder selig grännt und han en Bruutstruuss, schwarz/wiis, mache laa. Während sie en gmacht hät, hät si mi aber vom Feinschte durchgehend zämegschisse, wie ich uf d`Idee chume, am Morge vo de Hochziit en Bruutstruus z`verlange.
Er isch aber sehr schön gsi...
Endi 90er, wo ich dänn e Bar gha han, isch d` Manu natürli au vill det gsi - mit Monetsrechnig, verstaht sich.
Und au det hämmer vili Aebig gha, vili Fäschter gfiiret, langi Diskussione, vill Trinke, vill Rauche...
En Gascht im REX, wo ab und zue isch sis Fiiraabig-Bierli go trinke, isch en Herr Andres gsi.... de Rescht isch Gschicht. Ich han mich aber bi dere Hochziit gweigeret, nomal Trauzüügin z`si.
Am Endi vo de Nullerjahr isch öppis Interessants passiert - es hät, wie i allne dene vile Jahr vorher, vili gemeinsami Aebige gää - mit lange Diskussione, vill Trinke, nur no ich han graucht... Aber d`Intensität vo eusne Gspräch, s`Vertraue und Tüfi vo eusere Fründschaft hät nomal zuegnoo i de letschte Jahr ... Und dadefür bini sehr dankbar.
De Manu ihre Hero isch de David Bowie gsi. Ich glaub nöd emal soo wäg de Musig, sondern will de Herr Bowie es grüens und es blaus Aug hät. Space Oddity wär es schöns Lied - «Though I`m past one hundred thousand miles, I`m feeling very still - and I think my spaceship knows which way to go».
Aber de Bowie hät Space Oddity tatsächlich mal au uf Italienisch gsunge - miteme ganz andere Tegschtinhalt: Ragazzo solo, ragazza sola...
Als Referenz a de Manu ihri Wurzle und wills de Satz drin hät: «Una come lei non la troverò mai più»:
http://www.youtube.com/watch?v=vV-9BozysoA
Ein Gruss an Manu Wüst von Karin Müller, Programmleiterin Radio 24:
Liebe Manu, bei DRS3 hast du als Erstes eine neue Kaffeemaschine gebracht, Events- und Sponsoringkonzepte ausgearbeitet, Stephan Eicher zum Interview organisiert oder die Flugzeugtreppe fürs DRS-3-Studio an den Festivals. Und natürlich die Polaroid-Kamera. Die war konstant im Gebrauch, zur Ablichtung all dieser Stars.
Auch hast du mir konstant «Müllere» gesagt, obwohl ich das nie mochte. Und du warst die erste Frau mit einem solchen Chefposten beim Radio. Also ein Vorbild und ein «attention getter».
Du bist viel zu früh weg. Ich kann das gar nicht glauben. Hör doch ab und zu wieder rein und melde dich in deiner frechen Art. Die vermisse ich.
Claudia Imgrüth und Urs Fürer, langjährige Freunde von Manu und Andres:
Ciao Manu! Du bleibst fest in unseren Gedanken. Mit deiner ansteckend positiven und spontanen Art («läss» hast du doch ganz oft gebraucht - oder nicht?), an der du viele oft und gerne hast teilhaben lassen. Wir werden Dich vermissen.
Ein grosser Verlust auch für den Klein Report. Wir haben eine Freundin verloren, einen lieben und starken Menschen. Nach deinem für viele stillen und unglaublich tapferen Abgang ist dein Abo beim Klein Report gelöscht worden: Manu Wüst, Inhaberin manu wüst promotion, Kleinstrasse 16, 8008 Zürich. Sichtbarer geht es nicht, verdrängen geht nicht: Du bist nicht mehr da! Wir sind als deine Untermieter vor Jahren eingezogen und wir lassen es (immer noch) auch in deinem Sinn und Geist knattern und krachen.
Liebe Manu, wir sind so traurig, ich im Speziellen. So long, Baby blue.
Ursula Klein, Verlegerin und Herausgeberin des Klein Reports & das ganze Team.
Mittwoch
09.06.2010