«Es war mein Fehler, es tut mir leid», sagte Mark Zuckerberg kurz vor seiner Anhörung im US-Kongress. Ob er mit seiner demonstrativen Reue durchkommt, ist fraglich. Es mehren sich nämlich die Stimmen, die eine härtere Gangart fordern, zum Beispiel im Datenschutz.
In einem Vorab-Statement, aus dem die US-Medien vor der Anhörung des Facebook-Chefs im Kongress zitierten, spricht Zuckerberg von einem «grossen Fehler». Sein Unternehmen hätte die Verantwortung für die Daten nicht vorsichtig genug definiert. So sei Missbrauch möglich geworden.
Während zwei Tagen muss der heute 33-jährige Facebook-Gründer vor mehreren Kommissionen von Senat und Repräsentantenhaus für den fahrlässigen Umgang mit den Daten von bis zu 87 Millionen Nutzern gerade stehen. Laut seinem Statement will Zuckerberg vor den Parlamentariern auch die geplanten Reformen erläutern und den Veränderungswillen seines Unternehmens demonstrieren.
Es ist die saftigste Krise in der nur 14-jährigen Geschichte des Sozialen Netzwerks. Sein Image ist zünftig angeschrammt. Doch längst geht es um weit mehr: Laut US-Medienberichten wollen mehrere Abgeordnete strengere Regeln beim Datenschutz diskutieren, die sich auch auf das Geschäftsmodell von Facebook auswirken könnten.
Zuckerbergs Schuldbekenntnisse wirkten so, als ob er «Milch auf dem Frühstückstisch verschüttet» habe, kritisierte ein demokratischer Abgeordneter gegenüber dem «Wall Street Journal». Von dem Chef des grössten Sozialen Netzwerks der Welt erwarte er jetzt eine bessere Antwort, als nur «Ich habe einen Fehler gemacht».