Unter den Online-Verzeichnisdiensten gibt es einen neuen Player: Zip.ch ist am Mittwoch mit seinem kostenlosen Telefonverzeichnis für Privatpersonen und Firmen online gegangen. Zip.ch will «das Monopol der Online-Verzeichnisse brechen», schreibt das neue Unternehmen kämpferisch.
Der Schweizer Markt wird derzeit vom Bündnis zwischen Swisscom und Tamedia dominiert. Mit seiner Gratisstrategie will zip.ch «den Marktführer angreifen». Der halbstaatliche IT-Konzern und das Zürcher Medienhaus hatten im letzten Sommer ihre beiden Adressverzeichnisse local.ch und search.ch zusammengelegt, um Google Paroli bieten zu können, wie die beiden Unternehmen damals argumentierten.
Bei den kostenpflichtigen Rubrikdiensten der Swisscom Directories würden «überhöhte Preise» verlangt, findet zip.ch, und dies, obwohl die Benutzerfreundlichkeit einem Vergleich mit der Suchmaske von Google nicht standhalte.
Zip.ch will künftig auch Rubrikendaten wie Berufsbezeichnungen, Webadressen oder Logos kostenlos freischalten. «Swisscom Directories verkauft diese Daten zu prohibitiven Preisen, um potenzielle Wettbewerber vom Markt abzuschrecken. Zip.ch wird demnächst mit gerichtlichen Mitteln gegen diesen Missstand vorgehen», kündigte das neue Unternehmen bei seinem Markteintritt auch gleich an.
Die erste vorläufige Prüfung durch die Wettbewerbskommission hatte Ende November ergeben, dass durch den Zusammenschluss bei den Online-Telefonverzeichnissen «eine marktbeherrschende Stellung begründet oder verstärkt werden kann». Die detaillierte Überprüfung der Swisscom-Tamedia-Allianz durch die Weko wird auf Ende März erwartet.