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Dienstag
22.09.2015

Kino

Nadja Schildknecht im Element

Nadja Schildknecht im Element

«Das Sponsoring hat sich in letzter Zeit sehr verändert», sagt die Zurich-Film-Festival-Direktorin Nadja Schildknecht dem Klein Report anlässlich der Zürcher Medienkonferenz im Dolder Grand. «Man kriegt heutzutage nicht mehr einfach Geld, um zu arbeiten, sondern die Firmen wollen einen Return on Investment sehen. Es ist also kein Mäzenatentum», fährt sie fort.

Als ZFF-Gegenleistungen seien etwa Hospitality- oder Marketingaktivitäten erwünscht: «Das sind dann nicht einfach Standardpakete, sondern `tailormade`-Angebote», erklärt Schildknecht. Anders ist es im Donatoren-Club mit seinen verschiedenen Mitgliedstufen: «Aber auch dort gibt es mittlerweile Spezialwünsche wie etwa das Kennenlernen eines Jury-Mitgliedes. Solche Anfragen muss man dann ganz individuell handhaben.»

Angesichts von über 100 ZFF-Partnern ist auch hier ein Sponsoring-Grundpaket notwendig: «Aber innerhalb dieser Struktur muss Platz für individuelle Geschichten sein», fährt Schildknecht fort. «Eine Etihad-Airways hat eine ganz andere Unternehmensstrategie als etwa Audi, eine Credit Suisse, Lindt & Sprüngli oder Nespresso. Die Festival-Sichtbarkeit ist nur dank dem aktiven Engagement unserer Partner möglich. So gesehen müssen wir selbst gar nicht so viel Marketinggeld einsetzen und profitieren dennoch von einer riesigen Marketingkampagne.»

Schildknecht ist ständig am Verhandeln und muss schauen, dass die Einnahmen auch nur in «dosiertem Masse» wieder ausgegeben werden: «Bei mir ist auch das Controlling angesiedelt, was manchmal kein schöner Job ist, da man Härte markieren muss», gibt Schildknecht offen zu. «Aber wenn dann mit einem motivierten Partner dennoch ein schöner Event resultiert, dann macht die Arbeit auch wieder Spass. Und von einem solchen Return on Investment profitiert dann wieder das gesamte Festival.»