Der Unmut über die SRG und ihre Pläne, das Radiostudio von Bern nach Zürich zu verlegen, wird in Bundesbern immer grösser: Ein offener Brief an SRG-Direktor Gilles Marchand von einigen Parlamentariern hat es in sich.
Parteipräsidenten der SP, SVP, CVP, BDP und der Grünen fordern einen Stopp der Zügelaktivitäten und monieren die «demokratie-politisch höchst bedenklichen Tendenzen», wie es zum Beispiel Beat Vonlanthen formuliert, was die Redezeit vor den Kommissionen betrifft.
«Wir haben ein breites Argumentarium erarbeitet», so der CVP-Ständerat und Mitinitiant der parlamentarischen Initiative gegenüber dem Klein Report. «Auch wenn man anderer Meinung ist, sollten doch die Hintergründe analysiert und zumindest die Argumente angehört werden», so Vonlanthen. «Es hat zu diesem Thema in der Kommission keine Diskussion gegeben, alles wurde gleich abgeklemmt.»
Die SRG-Spitze um Gilles Marchand hätte hingegen ausführlich ihren jeweiligen Sermon gehalten.
Die Wut vieler Politiker bezieht sich speziell auf den Gedanken der «idée Suisse», bei der man die SRG in der heiklen «No Billag»-Abstimmung tatkräftig unterstützt hat. Nun tritt die gleiche SRG diesen föderalistischen Gedanken mit Füssen und will redaktionelle Gefässe in Zürich zentral zusammenziehen, angeblich aus Spargründen. «So ein Zusammenzug ist für die Medienvielfalt sehr problematisch», gibt der CVP-Ständerat zu bedenken, «es droht ein Einheitsbrei».
Vom angeblichen Sparpontenzial von 5 Millionen Franken jährlich, stehen mittlerweile noch 1 bis 2 Millionen im Raum. «Und viele qualifizierte Journalistinnen und Journalisten in Bern leiden mittlerweile unter dem schlechten Arbeitsklima in Bern», so Beat Vonlanthen.
Anfang Juni wird im Ständerat weiter debattiert.