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Montag
18.01.2016

Medien / Publizistik

Mehrere grosse Deutschschweizer Regionalblätter enthalten neu wöchentlich eine Wissens-Seite, deren inhaltliche Verantwortung die Scitec-Media GmbH trägt. Bezahlen müssen die Zeitungen für diese Beiträge nichts, die Kosten werden von der Gebert Rüf Stiftung getragen.

Dies wirft natürlich die Frage der journalistischen Unabhängigkeit auf. Beat Glogger, Inhaber der Scitec-Media GmbH, versichert gegenüber dem Klein Report jedoch, dass man die Beiträge «vollkommen unabhängig von der Gebert Rüt Stiftung aussuche und ausgestalte».

Dies bestätigt auch Philipp Egger, Direktor der Gebert Rüf Stiftung, im Gespräch mit dem Klein Report. «Beat Glogger und sein Team geniessen totale Unabhängigkeit», so Egger. Als grösste private Wissenschaftsstiftung der Schweiz mit einem jährlichen Budget von 15 Millionen Franken wolle man nur dafür sorgen, dass ein möglichst breiter Teil der Bevölkerung über Wissenschaftsthemen informiert werde.

Dafür sieht Egger Regionalmedien als perfekte Plattform. «Grosse Zeitungen können sich eigene Wissenschaftsjournalisten leisten. Ausserdem erreichen Regionalmedien ein grösseres Spektrum an verschiedenen Lesern», ist er überzeugt. Als Bedingung der Stiftung gilt, dass die Belieferung mit Artikeln nicht zum Abbau des eigenen Aufwandes bei den entsprechenden Zeitungen oder gar zu Stellenstreichungen führen darf.

Publiziert werden die Beiträge von der «Aargauer Zeitung», der «Berner Zeitung», der «Südostschweiz», dem «Landboten», der «Zürichsee-Zeitung» und dem «Zürcher Unterländer». Zusammen haben diese Titel über eine Million Leser.

Sie alle erhalten eine komplett gelayoutete Seite, angepasst auf das Erscheinungsbild des jeweiligen Blattes. Einzig die «Aargauer Zeitung» lässt die Inhalte in roher Form in ihre bereits bestehende Wissen-Seite einfliessen. 

Die Scitec-Media GmbH funktioniert laut Beat Glogger dabei wie das Ressort einer Zeitung. «Anfang der Woche besprechen wir mit den Chefredaktionen oder den jeweiligen Ressortleitern der Zeitungen, was für Themen wir vorgesehen haben.» Dabei jede Woche einen Konsens zwischen allen Redaktionen zu finden bezeichnet Glogger als «spannendes Abenteuer». Falls man diesen einmal nicht finden sollte, können die Zeitungen die Beiträge im Ausnahmefall weglassen.

Erfahrung in der Zusammenarbeit mit der Gebert Rüt Stiftung hat Glogger bereits gesammelt. Die Stiftung finanzierte zusammen mit der Stiftung Mercator Schweiz über sechs Jahre lang eine wöchentlich erscheinende Doppelseite «Wissen» für «20 Minuten», die ebenfalls von Scitec-Media produziert wurde.