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Freitag
26.08.2011

Am zwölften SwissRadioDay im Zürcher World Trade Center sprach Bundesrätin Doris Leuthard (CVP) am Donnerstag über ihre Ideen für die schweizerische Radiolandschaft. In ihrer Rede forderte die Medienministerin mehr Markt und weniger Staat im Radiobereich - und appellierte an die Radiomacher, sich wieder vermehrt auf ihre Stärken zurückzubesinnen, den Wandel in die digitale Technologie nicht zu verpassen und sich aktiv einzubringen.

Willi Schreiner, Vorsitzender im Verband Bayerischer Lokalrundfunk, lobte die Schweiz für ihre Vorreiterrolle im Bereich DAB+ und zeigte auf, wie sich Deutschland im Bereich des digitalen Radios entwickelt. Als Radiovermarkter sprach Klaus Kappeler, CEO der Goldbach Group, über die Chancen der Privatradios, den Anteil der nationalen Radiowerbung zu steigern.

Am Nachmittag diskutierten am SwissRadioDay-Talk Roger de Weck, Generaldirektor SRG SSR, und die Vertreter der Privatradioverbände, Jürg Bachmann (VSP) und Thierry Savary (RRR), sowie Rainer Stadler, Medienredaktor bei der «Neuen Zürcher Zeitung», über die Zukunft der Radiolandschaft Schweiz.

Die Organisatoren des SwissRadioDay zogen am Donnerstag ein positives Fazit über den Anlass. Martin Muerner, Co-Geschäftsleiter des SwissRadioDay, sagte am Donnerstag gegenüber dem Klein Report: «Ich bin überglücklich, dass wir so hochstehende Referentinnen und Referenten gewinnen konnten.» Diese hätten massgeblich dazu beigetragen, dass der SwissRadioDay heuer einen Teilnehmerrekord verzeichnet habe. Normalerweise, so Muerner, würden um die 400 Personen teilnehmen, mit über 500 Personen sei 2011 das erfolgreichste Jahr in der Geschichte des Anlasses. Muerner führte den Rekord darauf zurück, «dass die wichtigsten Player der Schweizer Radioszene am Donnerstag anwesend waren».

Besonders die Anwesenheit der Schweizer Medienministerin Leuthard freute ihn. Es sei nicht selbstverständlich, dass Leuthard in ihrem ersten Amtsjahr als Vorsteherin des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation über ihre Visionen für die Schweizer Radiolandschaft gesprochen habe. Muerner bezeichnete ihren Auftritt aber «als wichtig für die Schweizer Radioszene». Insgesamt sei der Anlass bedeutend, einmal im Jahr treffe sich die Schweizer Radioszene, um sich auszutauschen.

Es werde schwierig, den diesjährigen SwissRadioDay im nächsten Jahr zu übertreffen. Man werde jedoch erneut versuchen, aktuelle Themen zu finden. Muerner kann sich vorstellen, dass beispielsweise über den Verkauf der Schweizer Privatradios diskutiert wird - und man der Frage nachgeht, warum die Verlage die Radios zurzeit verkaufen wollen. Als Beispiel führte er das Schweizer Medienhaus Tamedia an, das den Verkauf von Radio 24 und Capital FM anstrebt.