Am Samstag wurde wieder einmal ein Lagerfeuer gezündet. Fast 14 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer haben sich in Deutschland das Revival von «Wetten, dass…?» angesehen. Auch in Österreich bewegen sich die Zahlen über der Millionengrenze. In der Schweiz waren es 569'000, wie am Montag bekannt geworden ist.
Die Entertainer-Legende Thomas Gottschalk wurde dabei schon zu Beginn mit einem kaum mehr zu bändigenden Orkan vom applaudierenden Saalpublikum in Nürnberg gefeiert. Die endlose Klatscherei hat ihre Fortsetzungen gefunden, als bei einem historischen TV-Ereignis Superstar Helene Fischer und die ABBA-Masterminds Björn Ulvaeus und Benny Andersson gemeinsam den Hit «SOS» sangen.
Nur die Tonmischung war bei diesem legendären TV-Moment nicht ganz auf der Höhe der heute möglichen Entwicklung. Helene Fischer war wie durch einen Filter zu hören, was aber nichts mit ihrer auf dem Sofa noch einmal angesprochenen Schwangerschaft zu tun hat. Tipps für die kommende Zeit hat sie dabei von der dreifachen Mutter Michelle Hunziker bekommen.
Udo Lindenberg war ein weiterer Stargast, der wie der blond gelockte Moderator in den letzten zehn Jahren keine Minute älter geworden zu sein scheint.
Ansonsten hatte die Retroausgabe begeisterte Medienstimmen und sogar mehr Zuschauer als die letzte «Wetten, dass…?»-Sendung vom 13. Dezember 2014 generieren können. Damals verfolgten 9,27 Millionen Fans die von Markus Lanz moderierte Show.
Kein Wunder, denkt der ZDF-Programmchef jetzt über eine Fortsetzung nach. Norbert Himmler teilte am Sonntag mit: «Eine Fortsetzung war eigentlich nie geplant. Angesichts der grossen Resonanz werden wir aber sicher darüber noch einmal nachdenken», wie die «Süddeutsche» schreibt.
Gottschalk gibt sich gemäss «Bild» noch unentschlossen. Mut könnten ihm die Zahlen machen. Diese zeigen in Deutschland, dass auch bei den jungen Zuschauenden im Altersbereich 14 bis 49 ein Marktanteil von 50,2 Prozent erreicht werden konnte.
Wettkönig wurde ein witziger Leon Krampe, obwohl es ihm nicht ganz gelungen war, auf einer weissen Fläche, die eine Weltkarte überdeckte, alle geforderten Länder dahinter mit Dartpfeilen zu treffen. Begeistert hat auch ein Hund, der Abfall korrekt getrennt in drei Container für Plastik, Glas und Papier entsorgen konnte.
In weiteren Wetten machten zwei Schwestern Musik mit einer Klobürste, und auch ein Bagger rollte natürlich an.
Überzogen hat Gottschalk 30 Minuten. Ein Teil davon geht auch auf das Konto von Frank Elstner. Der Erfinder der wohl beliebtesten Samstagabend-Kiste der TV-Geschichte durfte nämlich den Schluss der Sendung moderieren. Und auch Elstner meinte, dies sollte eigentlich noch nicht der endgültige Schluss sein.