Das Zusammenschlussvorhaben der AZ Medien und der NZZ wird von der Wettbewerbskommission (Weko) vertieft geprüft.
Es bestünden Anhaltspunkte, «dass der Zusammenschluss in den Lesermärkten für Tageszeitungen in den Gebieten Solothurn und Aargau sowie im Zeitschriften-Werbemarkt im Bereich Gebäudetechnik eine marktbeherrschende Stellung begründen oder verstärken könnte», gaben die Wettbewerbshüter am Dienstagmorgen bekannt.
Weiter bestünden Anhaltspunkte für die Begründung oder Verstärkung einer kollektiven Marktbeherrschung im Lesermarkt für Tageszeitungen im Gebiet Basel und im Lesermarkt für Sonntagszeitungen.
Die AZ Medien seien vorwiegend in der Nordwestschweiz tätig, die NZZ wird als «ein in der Schweiz tätiges Medienunternehmen» von der Weko eingeordnet.
Beide Unternehmen geben verschiedene Zeitungen und Zeitschriften heraus und betreiben Online-Plattformen, Fernseh- und Radiosender. Die «Neue Zürcher Zeitung» verbleibt bei der NZZ und fliesst nicht in das Gemeinschaftsunternehmen ein.
Am 22. Juni gaben die Verantwortlichen den Namen ihres möglichen Joint Ventures bekannt: «CH Media». Man wolle mit dem Namen die Fokussierung «auf das Mediengeschäft und auf die Schweiz bekräftigen». Durch den Zusammenschluss erreiche man über 80 Marken – jeden zweiten Einwohner in der Ost-, Nordwest- und Zentralschweiz über Print, Online, TV und Radio.
Aber auch die Unternehmensleitung für das geplante Joint Venture der AZ Medien und der NZZ-Regionalmedien ist bereits definiert: Dietrich Berg leitet als Geschäftsführer den Bereich «Publishing» mit allen Printaktivitäten. Jürg Weber, stellvertretender CEO des Joint Ventures, ist auch als Geschäftsführer Publishing dabei. Roger Elsener werde den Bereich «TV & Radio» und Peter Neumann «Digital» übernehmen.
«Operations & Technologie» liegt bei Roland Kühne; Finanzleiter soll Roberto Rhiner werden. Vivian Mohr übernimmt den Bereich «Integration» und Veronika Novak «Human Resources». Geleitet wird das mögliche Joint Venture vom CEO der AZ Medien, von Axel Wüstmann. Ausser Jürg Weber und Vivian Mohr kommen alle vom Aargauer Verlagshaus.
Insgesamt werden sieben von zehn Positionen der neuen Spitze von den AZ Medien besetzt.